Michael Kramer | 16.08.2020 10:47
Gold ist im Jahr 2020 auf Höhenflug und um mehr als 25% auf historische Höchststände gestiegen. Aber nicht nur der Metallpreis kletterte nach oben. Die Aktien von Goldbergbaukonzernen sind, gemessen am VanEck Vectors Gold Miners ETF (NYSE:GDX), noch schneller gestiegen und haben gegenüber dem Vorjahr um fast 38% zugelegt. Einige Händler setzen sogar darauf, dass der jüngste Anstieg des GDX erst der Anfang ist und es noch eine Weile so weitergehen könnte.
Trotz des Optimismus ist Gold selbst in letzter Zeit unter Druck geraten, da die jüngsten Inflationsdaten vom US-Erzeugerpreisindex und dem Verbraucherpreisindex sehr niedrig hereinkamen. Gleichzeitig fiel die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge zum ersten Mal unter eins aufgrund der Kontraktion des ({ecl-375||Bruttoinlandsprodukts (BIP)}} im zweiten Quartal. Dies bedeutet, dass Goldfirmen selbst in Schwierigkeiten geraten könnten, wenn sich nicht bald Inflation zeigt, was Gold noch weiter sinken lassen dürfte.
h3 Wetten auf weitere Gewinne/h3Bei den 42-Dollar GDX-Calls, die am 16. Oktober fällig sind, ist das Open Interest in den letzten Handelssitzungen gestiegen und liegt jetzt, d.h. am 12. August, auf ungefähr 6.700 offene Kontrakte, während es am 4. August noch 1.000 Kontrakte waren. Ein erheblicher Teil der Call-Optionen wurden am 11. August zu einem Kaufpreis von rund 2,20 USD pro Kontrakt erworben und gehandelt.
Dies bedeutet, dass sich der Preis des GDX ETF auf ungefähr 44,20 USD erhöhen müsste, damit der Käufer einen Gewinn erzielt, wenn er die Kontrakte bis zum Ablaufdatum hält, was eine Zunahme von rund 9% gegenüber dem Preis am 13. August wäre.
Am 12. August stieg das OpenInterest für den 35-Dollar-Put zum 16. Oktober auf rund 5.600 Kontrakte. Die Daten zeigen, dass diese Puts für etwa 1,40 USD verkauft wurden. Es ist eine Wette, dass der Wert des GDX bis zum Ablaufdatum nicht unter 35 USD fällt.
Quelle: Investing.com
h3 Technische Schwäche/h3Technisch gesehen scheint der GDX jedoch in Schwierigkeiten zu stecken, da er unter eine kritische Aufwärtstrendlinie bei rund 41 USD gefallen ist. Dies könnte sogar dazu führen, dass der ETF auf sein nächstes signifikantes Unterstützungsniveau von rund 37 USD zurückfällt.
Es spielt möglicherweise keine Rolle, was die Charts sagen, da die Bergbauaktien den Preis des zugrunde liegenden Metalls genau nachvollziehen werden. Wenn also der Goldpreis weiter fallen sollte, werden die Bergbauaktien wahrscheinlich nachziehen. Die jüngsten US-Inflationsdaten zeigten, dass die Raten niedrig bleiben. Der Index der Verbraucherpreise stieg im Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur um 1%, während die Erzeugerpreise im Juli gegenüber dem Vorjahr um 0,4% gefallen sind.
Die Datenpunkte scheinen gegen diejenigen zu sprechen, die sich Sorgen über die steigende Inflation aufgrund der lockeren Geldpolitik der Federal Reserve machen. Nach den schwachen Inflationswerten sind die Goldpreise um fast 6% gefallen. Das Metall könnte noch tiefer fallen, wenn es nicht gelingt, die technische Unterstützung bei 1.925 USD zu halten. Sollte dieses Unterstützungsniveau brechen, könnte das Metall auf rund 1.785 USD einbrechen.
Die Inflationsraten könnten auf lange Zeit niedrig bleiben. Die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge fiel zum ersten Mal auf unter 1 und dies zeigt an, dass das System mehr Geld enthält als das gesamte nominale BIP der US-Wirtschaft. Dieses hohe Geldniveau und die rückläufige Wirtschaftsleistung sind es, die deflationären Kräfte für die Wirtschaft schaffen. Selbst wenn sich das BIP in den nächsten Quartalen stark erholt, erreicht es möglicherweise nicht das notwendige Niveau, um die Inflationsraten zu erhöhen.
Insgesamt sieht es für Gold derzeit nicht sonderlich gut aus und darunter könnten auch Goldminenaktien leiden.
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