Stockstreet GmbH | 19.12.2013 09:41
Heute um 20.15 Uhr wird das Statement der Fed veröffentlicht. Bis dahin heißt es schlicht und einfach: Abwarten. Richten wir den Blick zwischendurch auf die ZEW-Konjunkturerwartungen, die in Deutschland veröffentlicht wurden. Diese stieg von zuvor 54,6 auf jetzt 62,0 Punkte.
Zur Info: Die ZEW-Konjunkturerwartungen werden durch Befragungen von bis zu 350 Finanzexperten ermittelt. Der Indikator gibt dabei lediglich die Differenz der positiven und negativen Erwartungen wieder. Dazu ein Beispiel: Wenn 30 Prozent der Teilnehmer der Meinung sind, die wirtschaftliche Lage werde sich in den kommenden sechs Monaten verbessern und 40 Prozent sind der Meinung sie werde sich verschlechtern, so ergibt sich ein Wert von minus 10. Der Anteil derjenigen, die keine Veränderung erwarten, fließt nicht in das Ergebnis ein.
Im Extrembereich
Aus diesem Grund ist ein Ergebnis von mehr als 60 bereits ein sehr hoher Wert. Er setzt sich diesesmal wie folgt zusammen: 65,2 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung, 31,6 Prozent sind neutral und lediglich 3,2 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.
Noch optimistischer ist die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung für den Euro-Raum. Hier gehen immerhin 71,1 Prozent von einer Verbesserung und lediglich 2,8 von einer Verschlechterung aus. Damit liegt hier der Gesamtwert bei 68,3.
Es ist und bleibt ein Stimmungsindikator
Da es um eine Befragung von Finanzexperten geht, ist dieser Index eine Art Stimmungsindikator. Zwar können die Finanzexperten vergleichsweise gut die konjunkturelle Lage prognostizieren, aber für die Börse muss dieser Index anders gewertet werden, nämlich antizyklisch. Da bei derart hohen Werten ein Konjunkturhoch zu erwarten ist, die Börse aber um Konjukturhochs herum entweder konsolidiert oder bereits einen Abwärtstrend ausbildet, sollten uns derart hohe Werte vorsichtig stimmen. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass in der Vergangenheit Werte über 60 oft Konsolidierungen eingeleitet haben. Allerdings ist der ZEW-Index nicht geeignet, um einen Ausstieg perfekt zu timen. Er kann immer nur ein Warnsignal unter vielen anderen sein. Man sollte dabei nicht vergessen, dass es auch schon Werte über 80 Punkte gegeben hat. Hier ist also theoretisch auch noch Platz nach oben.
Der bisher höchste Wert bei den Erwartungen wurde mit 89,6 Punkten übrigens im Januar des Jahres 2000 erzielt. Was danach folgte, ist Geschichte…
Jochen Steffens
Stockstreet GmbH
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