Zerbricht die Eurozone?

 | 18.01.2017 10:30

Der „Euro-Crash“ ist ein doppeldeutiger Begriff. Die Schwäche unserer Heimatwährung gegenüber dem US-Dollar hat für Sie kaum negative Konsequenzen, sofern Sie die Eurozone nicht verlassen. Viel bedeutender wäre ein Auseinanderbrechen der Eurozone selbst.

Deutschland als Hauptprofiteur des Euro
Auch wenn Randparteien das Gegenteil behaupten, von der Einführung des Euro hat Deutschland massiv profitiert. Als Hauptexporteur mit den niedrigsten Lohnkosten wurde der Vorsprung in Sachen Wettbewerbsfähigkeit in den letzten Jahren ausgebaut. Fraglos wäre die D-Mark viel stärker als der Euro und würde damit zu einem Belastungsfaktor für die Konjunktur.
Diese drei Länder sind für 65 Prozent des BIP der Eurozone verantwortlich. Ein Austritt von Ländern wie Estland, Lettland oder auch Portugal hinterließe dagegen wirtschaftlich keine großen Kollateralschäden. Es gilt also insbesondere die Wahlen in Frankreich im April 2017 genau zu beobachten. Das Land bräuchte dringend eine Ankurbelung der Binnennachfrage, darf aber „dank“ gemeinsamer Regeln sein Ausgabendefizit nicht um mehr als 3% des BIP überschreiten.

Ist Griechenland das Zünglein an der Waage?
Nachdem ein Großteil der griechischen Schulden von europäischen Institutionen übernommen würde, wäre der „Grexit“ für den Privatsektor keine finanzielle Tragödie mehr. Es wäre aber eine Blaupause für alle anderen nach dem Motto: Seht her, es geht! Kommt es dazu, dann fällt das Kartenhaus in sich zusammen, denn eine europakritische französische Präsidentschaftskandidatin wie Marine Le Pen wartet nur auf so eine Gelegenheit. Sie kennen mich, ich bin kein Verschwörungstheoretiker. In der „Causa Euro“ verhält sich unsere Presse allerdings reichlich systemtreu und versucht die Pferde im Zaum zu halten. Dadurch entsteht eine gefährliche und trügerische Ruhe genau in dem Moment, wo sich jeder vernünftige Anleger mit diesem Thema befassen sollte, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Sachwerte lassen sie besser schlafen
Haben Sie in ein Unternehmen investiert, dann wird ihre Beteiligung immer einen Wert ausweisen, solange die Firma existiert. Oder erwarten Sie, dass die Menschen von heute auf morgen ihren kompletten Konsum einstellen, keine Medikamente mehr brauchen und das Internet boykottieren? Natürlich schwanken Aktienkurse, aber in welcher Währung sie notieren ist sekundär. Gleiches gilt für Gold und in abgeschwächter Form auch für Immobilien, bei denen eine stärkere staatliche Einflussnahme – sprich Besteuerung – möglich ist. Das gilt aber eindeutig nicht für den Euro! Wir haben auch keine Glaskugel auf dem Tisch, aber auf eine Wette, dass der Euro in zehn Jahren noch in gleicher Weise existiert wie heute, würde sich kein Rendite-Spezialist einlassen!

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Erfolgreiche Investments,
Detlef Rettinger i.A. der Rendite-Spezialisten
(Website siehe Autorenprofil)

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