Zentralbankaktionen diese Woche schwach

 | 25.07.2016 13:44

Deviseninterventionen der Zentralbank halten an (von Yann Quelenn)

Es ist kein Geheimnis, dass die SNB eingreift, um den Franken zu stützen. Der Swissie handelt aktuell über 1,08 CHF gegenüber der Einheitswährung und der Abwärtsdruck auf den EUR/CHF hält an, da die Zentralbank darum kämpft, dass Paar über der Schwelle von 1,07/1,08 zu halten.

Die gesamten und inländischen Sichteinlagen wurden heute Morgen veröffentlicht und zeigen einen leichten Anstieg für die zum 22. Juli endende Woche. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Interventionen anhalten werden, auch wenn sie wohl weniger werden. Die Märkte widmen den EU-Unsicherheiten kaum mehr ihre Aufmerksamkeit und richten ihr Interesse verstärkt auf die FOMC-Sitzung am Mittwoch und auf die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinserhöhung im September um 25%.

Wir erwarten zur nächsten SNB-Sitzung am 15. September keine Änderungen, da die Zentralbank wohl lieber ihre Karten verdeckt halten und sich ein Überraschungselement bewahren wird. Aktuell konzentriert sich die Zentralbank stark auf die Aufgabe, den Franken zu verteidigen, was sich als extrem schwierig erweist, da sich die Passivseite der SNB deutlich ausweitet. Wir glauben, dass der EUR/CHF bei 1,08 nur kurzfristig für die Wirtschaft nachhaltig sein kann. Die Schweizer Exporte sind in der letzten Woche zurückgegangen und sind im Juni -3,3% gefallen. Die Handelsbilanz ist weiter positiv, da die Importe des verarbeitenden Gewerbes ebenfalls gefallen sind. Insgesamt verlangsamt sich jedoch die Wirtschaft, und die SNB wird daher weiter unter Druck sein.

Zentralbankaktionen verlangsamen Maßnahmen (von Peter Rosenstreich)

Die Märkte handeln mit deutlich eingeschränktem Volumen, da die erschöpften Anleger nach R&R suchen. Der höhere Schluss der Wall Street am Freitag (neues Hoch beim S&P 500) zeigte saisonbedingt niedrige Handelsvolumina, was vermuten lässt, dass die direktionalen Überzeugungen schwach bleiben. Die Zentralbanken scheinen außerdem die Aussagen zu den geldpolitischen Maßnahmen zu senken. Diese Verlangsamung bei den Aktionen liegt wahrscheinlich an der bereits ausgereizten politischen Strategie und schafft Zeit, um den Status der globalen Wirtschaftsdaten nach dem Brexit zu bestimmen. Die politischen Sitzungen der BoE und EZB betonten diesen abwartenden Ansatz. Beide Wirtschaften zeigen erste Symptome der negativen Auswirkungen des Brexits, sind aber bisher nicht bereit, ihre Politik zu lockern (schwache UK Markit PMs sind mit der Rezession konsistent). Diese Woche werden wir von der BoJ und vom FOMC hören. Das FOMC wird wohl kaum für Unruhe sorgen und wohl kaum Prognosen für eine Zinserhöhung im September abgeben. Doch obwohl die soliden Wirtschaftsdaten, die Finanzbedingungen und das Abwärtsrisiko die Markterwartungen für eine Straffung erhöht haben, erwarten wir nicht, dass sich die Mitglieder derzeit zu einer solchen Maßnahme bekennen. Eine leichte Anerkennung der Verbesserung der Aktivität sollte dem USD jedoch einen festen Boden verleihen.

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BoJ wird Lockerungsmaßnahmen einführen, aber kein Helikoptergeld

Die BoJ-Sitzung sollte die meisten Handelschancen bieten. Die Spekulationen zum Helikoptergeld haben mit dem Treffen von Bernanke/Abe und den starken Wahlergebnissen zugenommen. Governor Kuroda scheint jedoch vorzuschlagen, dass es "keinen Bedarf und keine Möglichkeit gibt" das Kapital direkt in die Wirtschaft und die Taschen der Verbraucher zu pumpen. Wir sehen diese Kommentare, die aus einem BBC-Radiointerview von Mitte Juni stammen, jedoch weiter kritisch, und wissen, dass die BoJ immer für eine Überraschung gut ist.

Wenn man aber die niedrige japanische Arbeitslosigkeit, die Auswirkungen der extrem niedrigen JGB-Renditen und die möglicherweise illegale Zeichnung von öffentlichen Anleihen durch die BoJ berücksichtigt, scheint es, dass es in der Tat nicht der richtige Zeitpunkt für diese extreme Maßnahme ist. Aufgrund der aktuellen Richtung der Inflation der BoJ jedoch, werden zusätzliche Anreize erforderlich, um das Ziel zu erreichen. Gerüchten zufolge könnten die Anreizmaßnahmen einen Wert von 20 Bio. Yen haben. Auch wenn es kein Helikoptergeld geben wird, so kommt die BoJ dem doch recht nah, da sie im Umfang von 80 Bio. Yen pro Jahr Anleihen kauft. Bei dieser Sitzung gehen wir davon aus, dass die ETF/JREIT-Käufe erhöht werden und dass die IOER auf -30 Basispunkte gesenkt wird. Der USD/JPY sollte sich zwischen 105,64 und 107,52 bewegen, mit einer Tendenz nach oben vom aktuellen Kurs bei 106,30.