Benedikt Wachsmann | 14.09.2016 08:15
Der USD ist zu Beginn der aktuellen Handelswoche weiterhin auf breiter von einer positiven Entwicklung geprägt. Dies ist auf anhaltende Spekulationen über eine Zinserhöhung des FED im September zurückzuführen. Einzige Ausnahme stellt derzeit das Währungspaar USD/JPY dar, da der Yen im Zuge des Abverkaufs am Freitag an den Aktienmärkten als sicherer Hafen gefragt war.
Übergeordnete Marktsituation USD/JPY - 14.09.2016
Die in der Nacht gemeldeten japanischen Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. So sanken die Erzeugerpreise im August um 3,6 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 3,5 Prozent gerechnet, nach minus 3,9 Prozent in der Vorperiode. Die Kernrate der Maschinenaufträge stieg im Juli um 4,9 Prozent. Hier war im Schnitt ein Rückgang um 2,9 Prozent erwartet worden, nach minus 3,9 Prozent. Die Werkzeugmaschinenaufträge fielen im August vorläufigen Daten zufolge um 8,4 Prozent im Jahresvergleich. Im Juli wurde hier noch ein Rückgang von 19,7 Prozent verzeichnet.
Nach dem Abverkauf am Freitag ist insbesondere der Yen als „sicherer Hafen“ im Visier der Anleger und bildet damit eine Ausnahme zu anderen Währungspaaren mit USD-Beteiligung. Der Greenback war um das Wochenende herum erneut auf breiter Front gefragt. Dies kann wohl auf Äußerungen aus Kreisen des FED zurückgeführt werden. So sprach der Präsident der Bostoner FED Eric Rosengren von einer Gefahr der Überhitzung der US-Wirtschaft als Folge anhaltender lockerer Geldpolitik. Da Eric Rosengren eher als Befürworter der lockeren Geldpolitik gilt fanden diese Aussagen eine starke Beachtung und deuten darauf hin, dass eine Zinserhöhung vielleicht doch nicht so unwahrscheinlich ist wie es der Markt derzeit einschätzt.
Im Tageschart wartet das Währungspaar USD/JPY weiterhin auf einen bullishen Ausbruch aus dem Abwärtstrend. Nach den Rückläufigen Notierungen in der letzten Handelswoche und dem Abpraller an der Abwärtstrendlinie haben die Risiken für eine Fortsetzung des Abwärtstrends wieder zugenommen. Nachdem das Korrekturhoch im Anschluss an die Bodenbildung erneut niedriger ausgefallen ist, hat sich der Druck auf den Unterstützungsbereich bei 100,- Yen wieder erhöht. Anleger sollten diesen Bereich daher unbedingt auf der Watchlist haben.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen Widerstände
101,42 Yen 102,90 Yen
101,20 Yen 103,40 Yen
100,93 Yen 104,32 Yen
100,-Yen 105,63 Yen
99,55 Yen 106,73 Yen
98,90 Yen 107,51 Yen
Ausblick für den USD/JPY:
Die Notenbanksitzungen der Bank of Japan und des FED am 21. September werden weiterhin im Fokus der Anleger bleiben und sich höchstwahrscheinlich auch nachhaltig auf die Notierungen des USD/JPY auswirken. Bis dato müssen sich Anleger vermutlich damit zufrieden geben, dass keine tiefgreifenden Veränderungen am Chartbild vorgenommen werden. Eine dieser Änderungen wäre bspw. ein bearisher Bruch des Unterstützungsbereiches bei 100,- Yen. Würde diese Barriere mehr als nur temporär durchbrochen werden, würde sich der Druck auf die Bank of Japan nochmals deutlich erhöhen, da die Gefahr von negativen Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft stark zunehmen würde.
Auf der Oberseite ergibt sich für den Stundenchart derselbe Widerstandsbereich in Form der langfristigen Abwärtstrendlinie. Um diesen Widerstand erneut ins Visier zu nehmen müsste der USD/JPY allerdings zunächst die Nackenlinie wieder zurückerobern. Da sich zwischen der Nackenlinie und der übergeordneten Abwärtstrendlinie allerdings wenig Puffer befindet ginge dies grundsätzlich mit einem erneuten Test der Abwärtstrendlinie einher.
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