Yellen kontra Renditen: Niedrigzinsen auf Dauer unumgänglich!

 | 12.10.2023 07:18

Am 5. Oktober 2023 traf US-Finanzministerin Janet Yellen eine sehr aufschlussreiche Aussage zur zukünftigen Zinsentwicklung.

DIE KOSTEN FÜR DEN SCHULDENDIENST WERDEN NACH ANSICHT VON YELLEN IM NÄCHSTEN JAHRZEHNT 1 % DES BIP BETRAGEN - Reuters

Ihr Statement unterstellt, dass die Wirtschaft robust bleibt und die Regierung Haushaltsüberschüsse erzielt oder dass die Zinssätze in den nächsten zehn Jahren nahe Null liegen werden.

Statt zu raten, was Yellen durch den Kopf geht, rechnen wir ein wenig und kommen zur einzig möglichen Antwort.

h2 Die Regierung kann sich die aktuellen Zinssätze nicht leisten/h2

Bevor wir verschiedene Szenarien durchspielen, um herauszufinden, was Yellen uns sagen will, sollten wir die Hintergründe ihrer Denkweise erläutern. In unserem Artikel "Der Staat kann sich höhere Zinsen auf Dauer nicht leisten" haben wir die folgende Grafik und den folgenden Kommentar veröffentlicht:

Die gesamten Zinsausgaben des Bundes dürften in den nächsten zwölf Monaten um rund 226 Mrd. USD auf über 1,15 Bio. USD steigen. Zum Vergleich: Vom 2. Quartal 2010 bis Ende 2021, als die Zinsen nahe Null lagen, stiegen die Zinsausgaben um insgesamt 240 Mrd. USD. Noch erstaunlicher ist, dass die Zinsausgaben in den letzten drei Jahren stärker gestiegen sind als in den fünfzig Jahren davor.