XAU weitet Gewinne aus, EUR/DKK im Fokus

 | 20.01.2015 14:31

Die Devisenmärkte konzentrieren sich weiter auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Während die Erwartungen an eine deutliche EZB-Maßnahme den EUR weiterhin unter dezentem Verkaufsdruck hält, hat die überraschende Zinssatzsenkung der dänischen Nationalbank die Spekulationen wiederbelebt, dass die EUR/DKK-Bindung möglicherweise das nächste Ziel der Spekulanten sein könnte, nachdem die SNB den EUR/CHF-Boden am 15. Januar aufgegeben hatte. Die Risikostimmung bleibt moderat, die Zuflüsse in den sicheren Hafen Gold hieven den XAU/USD heute in Richtung 1.300 USD, der Bullentrend gewinnt an Stärke.

Ist die EUR/DKK-Bindung das nächste Opfer?

Die Erwartungen einer QE-Ankündigung durch die EZB nehmen zu (unterstützt von den Spontankommentaren des französischen Präsidenten Hollande) und mit ihnen die Vorstellung, dass auch andere Währungssysteme gebrochen werden könnten. Der EUR/DKK liegt nun klar als nächstes Ziel im Blick der Händler, trotz des Chors der Stimmen, die davon tönen, dass "dieses System anders ist" als der "Boden" des EUR/CHF.

Als vorsorgliche Reaktion auf die steigenden Kapitalzuflüsse und die Schwäche des EUR/DKK hat die dänische Zentralbank ihren Einlagenzins um 15 Basispunkte auf -0,20% gesenkt (zuletzt im Jahr 2012), um die Spekulanten abzuhalten. Wirtschaftsminister Morten Oestergaard sagte, dass Dänemark über eine "lange währende und politisch fest verankerte Festwährungspolitik" verfüge, und dass "diese Situation nicht zu sehr überdramatisiert werden sollte". Der DNB-Sprecher Biltoft wies darauf hin, dass die Bank über "die nötigen Tools" zur Verteidigung der EUR-Bindung verfüge.

Unserer Meinung nach ist die überraschende Zinssatzentscheidung (ähnlich der SNB-Maßnahmen für negative Zinssätze im Dezember) ein deutlicher Hinweis auf die Anfälligkeit von Dänemark. Zunächst einmal müssen wir feststellen, dass die jüngsten SNB-Maßnahmen der letzten Zeit, wie die Einführung negativer Zinssätze, risikoaverse Händler nicht entmutigt haben. Der Verlust von einigen Basispunkten ist keine große Angelegenheit, wenn man im Vergleich dazu erheblichen Volatilitäten ausgesetzt ist, wie man jetzt an den Devisenmärkten sieht. Und es ist unwahrscheinlich, dass die Flucht der Händler vor einem möglichen massiven QE-Programm der EZB Geldflüsse in den EUR zurückleiten wird. Deshalb ist das Haupttool zur Verteidigung der EUR/DKK-Bindung eine direkte FX-Intervention.

Auch wenn die DNB bisher ein niedrigeres Bilanzrisiko hatte - da ihre Rücklagen seit 2010 stabil um 25% des BIP lagen, während die Rücklagen der SNB im selben Zeitraum auf 80% hochgeschnellt sind - wird die extra lockere Geldpolitik der EZB am Donnerstag sicherlich nicht zu Ende kommen, sondern länger anhalten und eine hohe Wahrscheinlichkeit für weitere Expansionen in sich tragen. Dies wird auch eine fortgesetzte EUR-Abwertung mit sich bringen, was unweigerlich bedeutet, dass die Bilanzausweitung der DNB gerade erst begonnen hat. Eine lockerere Politik könnte für Dänemark gut sein, da der Wohnungsbau noch immer kurzfristig in der Rezession gesehen wird. Über einen längeren Zeitraum jedoch kann eine extreme Bilanzausweitung, wie die SNB erfahren musste, instabil werden.

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Gold ist auf dem Weg zu 1.300 USD

Nachdem die Sicherheit suchenden Händler aus dem Schweizer Franken ausgestiegen sind, gelten der USD und das Gold als die nächsten attraktiven Anlageziele. Nach dem Bruch des gleitenden 200-Tagesdurchschnitts (1.253,02 USD) am 15. Januar (der Tag, an dem die SNB den EUR/CHF-Boden aufgegeben hat), gewinnt der XAU/USD weiter an positivem Momentum. Der MACD steigt auf ein Sechsmonatshochs, während Gold die dritte Sitzung in Folge über dem 30-tägigen oberen Bollinger Band handelt. Aufgrund der Abkühlung der USD-Nachfrage, sollte der XAU/USD weiter ansteigen, besonders aufgrund des Sicherheit suchenden Umfeldes vor der EZB-Sitzung (Do). Optionsbezogene Gebote sollten heute über 1.250 USD Unterstützung bieten. Nach oben sehen wir Widerstand bei 1.297 USD-1.305 USD (28. Aug. 2014 - steigende Dreiecksspitze von Nov-Jan), 1.345 USD (Hoch vom 10. Juli 2014). Der Schlüsselwiderstand liegt bei 1.392 USD (Hoch von 2014).