Stockstreet GmbH | 13.03.2015 09:01
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
nach der massiven Talfahrt der Ölpreise konnten sich die Energieträger in den vergangenen Wochen stabilisieren. Das Öl der amerikanischen Sorte WTI notiert aktuell deutlich oberhalb des Januar-Tiefs, jedoch blieb bislang ein echter Befreiungsschlag aus. Kommt die Trendwende oder handelte es sich lediglich um eine technische Gegenreaktion nach den vorherigen Verlusten?
Öl stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
Der starke Preisverfall der Ölsorten Brent und WTI ist vorerst gestoppt. So oder ähnlich lässt sich zumindest die Situation der letzten Wochen beschrieben. Ausgehend vom Januar-Tief konnten sich beide Öl-Sorten kurzfristig deutlich erholen.
Interessant ist der Unterschied zwischen der amerikanischen und der europäischen Sorte: Während sich das WTI-Öl nur um rund zehn Prozent erholen konnte, liegt das Plus bei Brent eher im Bereich von 20 Prozent (ausgehend vom Januar-Tief). Die Schere zwischen den beiden gängigsten Öl-Sorten bleibt mit aktuell acht Dollar weiterhin sehr groß.
Im Vergleich zu den Notierungen des letzten Jahres wird allerdings schnell klar, dass sich die Ölpreise weiterhin auf sehr niedrigem Kursniveau befinden. Beide Ölsorten haben auf Sicht der letzten Monate immer noch rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des WTI-Öls seit Juni 2014 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):
Charttechnik: Hält die Unterstützungszone?
Die große Frage der Rohstoff-Trader ist weiterhin, ob es sich bei der jüngsten Entwicklung der Energieträger bereits um die Trendwende handelt oder ob die Erholung der vergangenen Wochen lediglich eine Gegenreaktion innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends darstellt. Eindeutig lässt sich diese Frage leider noch nicht beantworten. Aber die Charttechnik gibt wie immer wertvolle Hinweise.
Solange Öl das aktuelle Kursniveau halten kann bzw. die Januar-Tiefs nicht nochmal angelaufen werden, halte ich tatsächlich eine Trendwende für wahrscheinlich. Hierfür wäre in den nächsten Wochen allerdings auch eine neuerliche Aufwärtsbewegung hilfreich. Ein richtiges Stärke-Signal würde der Ausbruch über die Februar-Hochs senden.
Für das WTI-Öl besteht aktuell eine Unterstützung im Bereich von 48 US-Dollar. Diese Marke verdient reichlich Beachtung, schließlich drehte die Notierung hier zuletzt immer wieder nach Norden (siehe Abbildung oben). Ein echter Befreiungsschlag würde allerdings erst mit dem Ausbruch über 55 US-Dollar entstehen. Dieses Szenario würde Kurspotenzial bis in den Bereich von 65 Dollar freisetzen.
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