Investing.com | 06.10.2019 22:57
Erwarten Sie eine erhöhte Volatilität in der ersten vollen Handelswoche im Oktober sowie einen weiteren Pullback bei Aktien. Eine Reihe negativer Konjunkturberichte und sinkende Treasury-Renditen könnten für weiteren Druck sorgen, was sich als technisches Top für den S&P 500 erweisen könnte.
Obwohl der S&P 500, Dow Jones, NASDAQ und Russell 2000 alle zulegten, als die Handelsaktivität der letzten Handelswoche zu Ende ging, haben Aktien auf wöchentlicher Basis ihren jüngsten Pullback ausgeweitet. Auch in der dritten Woche in Folge führten zyklische Sektoren den Ausverkauf der Wall Street an, während die Renditen im gleichen Zeitraum zurückgingen.
Negative Konjunkturdaten, einschließlich des ISM-Index, ließen Händler vor Aktien-Engagements zurückschrecken. Sie fürchten, dass sich die USA nicht länger der globalen Konjunkturabkühlung entziehen können. Rote Flaggen wurden insbesondere gehisst, als der ISM-Einkaufsmanagerindex für einen zweiten Monat in Folge sank. Auch der Dienstleistungsindex setzte zurück, hielt sich aber oberhalb seiner Wachstumsschwelle.
Das Argument für weiteres Wachstum wurde jedoch am Freitag vorgebracht, als der monatliche Bericht über die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft veröffentlicht wurde. Obwohl die Schaffung von Arbeitsplätzen hinter den Erwartungen zurückblieb und das durchschnittliche Stundeneinkommen sank, fiel die Arbeitslosenquote in den USA auf 3,5% und damit auf den niedrigsten Stand seit 1969. Dies ist vor allem das, wonach die Fed strebt, da sie das Wachstum der Verbraucherausgaben vorantreiben will und worauf das BIP des Landes beruht.
Dennoch sind die Spekulationen für eine weitere Zinssenkung in diesem Monat immer noch recht hoch, auch wenn die Schaffung von Arbeitsplätzen die Wachstumsängste besänftigte und eine Dissonanz in dem Narrativ der Märkte hervorrief. In letzter Zeit hat der Markt positive Wirtschaftsdaten verkauft, was die Chancen auf weitere Fed-Senkungen verringert, während sie bei negativen Datenveröffentlichungen stiegen, was als Erhöhung der Wahrscheinlichkeiten auf niedrigere Zinsen angesehen wird.
Das aktuelle Narrativ hält jedoch an den Erwartungen an weitere Zinssenkung fest, nachdem Fed-Chef Jerome Powell am Freitag sagte, dass die Wirtschaft "einigen Risiken" ausgesetzt sei, aber insgesamt "in guter Verfassung" sei.
h2 SPX - Droht jetzt ein Top?/h2Der S&P 500 stieg zwei Tage hintereinander an und zeigte damit seine beste Performance in den letzten sieben Wochen. Vor allem der Tech-Sektor (NYSE:XLK) gab dem marktbreiten Index Auftrieb, nachdem es Meldungen aus Japan gab, wonach die Nachfrage nach neuen Apple (NASDAQ:AAPL) iPhones stärker sei als gedacht.
Aus technischer Sicht befindet sich der S&P 500 derzeit in einer intakten Aufwärtskorrektur, die jedoch in einer großen Top-Bildung ein schnelles Ende finden könnte.
Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen fielen sieben Tage hintereinander. Sie ist nur noch 6 Basispunkte vom Mehrjahrestiefs, das am 3. September ausgeprägt wurde, entfernt. Und so bewegen sich Anleihen und Aktien erneut in eine entgegengesetzte Richtung. Mittelfristig besteht damit Korrekturpotenzial beim S&P 500.
Obwohl der Dollar seit Juni immer noch deutlich über seinem Aufwärtstrend liegt, fiel er am Freitag den vierten Tag in Folge. Der RSI warnt davor, dass der Kurs unter seine Aufwärtslinie fallen könnte, da die jüngsten Dynamik eine negative Divergenz in Form eines sich entwickelnden absteigenden Dreiecks darstellt.
Bitcoin unterschritt die Unterseite einer ansteigenden Flagge, was bärisch zu interpretieren ist.
Die Ölpreise erholten sich am Donnerstag vom tiefsten Stand seit Juni und verabschiedeten sich mit einem Plus aus dem Handel am Freitag.
h2 Die kommende Woche/h2Alle Zeitangaben sind US-Ostküstenzeit.
Dienstag
8:30: U.S. – Erzeugerpreisindex: die Preise für Erzeuger dürften auf monatlicher Basis um 0,1% zulegen.
Mittwoch
10:30: U.S. – Rohöllagerbestände: dürften wahrscheinlich von 3,1 Mio. auf 1,567 Mio. zurückgehen.
14:00: U.S. – FOMC-Sitzungsprotokoll: Anleger werden nach Hinweise suchen, ob eine weitere Zinssenkung bis Jahresende realistisch ist.
Donnerstag
4:30: UK – Produktion im verarbeitenden Gewerbe: dürfte von 0,3% auf -0,1% fallen.
8:30: U.S. – Verbraucherpreise Kernrate: wird voraussilicht von 0,3 auf 0,2 Prozent zurückgehen. Die Headline dürfte um 0,1% zulegen.
Freitag
8:30: Kanada – Beschäftigungsveränderung: dürfte von 81K auf 7,5K fallen.
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