Investing.com | 18.11.2019 07:14
Wie viel mehr Risiko sind die Anleger bereit einzugehen? Das ist die Schlüsselfrage, nachdem sich der Rekordlauf am Freitag unaufhaltsam fortgesetzt hatte und die drei wichtigsten US-Indizes neue Rekordhochs erreicht hatten. Dow, S&P 500 und NASDAQ schlossen nicht nur auf neuen Allzeithochs, sondern auch an ihren jeweiligen Tageshochs.
Ungeachtet der Berichte aus China, wonach ein Telefonat am Freitag "konstruktiv" gewesen sein soll, dürfte die Volatilität an der Wall Street in der neuen Handelswoche wieder etwas an Schwung gewinnen. Schließlich gibt es noch immer keinen Deal. Einige Regierungsvertreter gaben sogar an, dass die USA und China "nicht auf derselben Wellenlänge" seien.
Obwohl die jüngsten Meldungen einen optimistischeren Grundton signalisieren, gab es in der Vergangenheit schon zahlreiche Kehrtwendungen bei den Handelsgesprächen. Die Frage ist daher, wie lange werden die Anleger die ermutigenden Nachrichten noch kaufen, die am Ende wahrscheinlich doch nicht zu einem großen Deal führen werden?
Trotz aller Widrigkeiten waren die Handelsgespräche und ein paar ermutigende Signale der wichtigste Markttreiber im vergangenen Monat.
h2 Aktien im Höhenrausch, sichere Häfen mit Ausverkauf/h2Die Wall Street schnellte am Freitag in die Höhe und erreichte uncharted territory. Der Dollar korrigierte nach unten, während sichere Anlagehäfen wie Gold und Yen einbrachen.
Die globalen Konjunkturdaten bleiben uneinheitlich. So sind die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion in China im Oktober schwächer als erwartet ausgefallen, aber das BIP der Eurozone lag über den Erwartungen. Der globale Einbruch im verarbeitenden Gewerbe scheint sich zu stabilisieren. Wir glauben, dass die Fundamentaldaten weitere Kursgewinne bei Aktien unterstützen könnten, aber wir gehen nicht davon aus, dass die zuletzt niedrige Volatilität auf Dauer anhalten wird.
Der VIX hat seinen tiefsten Stand seit dem 12. April erreicht, was tendenziell konträre Anleger nervös macht.
Der S&P 500 stieg am Freitag um 0,77%. Der Gesundheitssektor (NYSE:XLV) zeigte die stärkste Performance (+2,13%), nachdem die demokratische Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren ihre Pläne für eine Reform des Gesundheitssystems vorstellte. Aber auch Trumps Erlass für mehr Preistransparenz im Pharmasektor war verantwortlich für den Kurssprung. Die Aktien von Versicherern wie der UnitedHealth Group (NYSE:UNH), Humana (NYSE:HUM), Anthem (NYSE:ANTM) und Cigna (NYSE:CI) schossen zunächst allesamt in die Höhe, aber schlossen weit entfernt von ihren Tageshochs, da Trumps Plan voraussichtlich im Kongress angefochten wird. In die Verlustzone rutschten dagegen die Materials (NYSE:XLB) (-0,08%).
Auf Wochenbasis stieg der SPX um 0,89%. Gefragt waren erneut Gesundheitswerte, mit einem Plus von 2,45%. Energieaktien (NYSE:XLE) entwickelten sich mit -1,01% weniger gut, obwohl der Ölpreis aufgrund der Handelshoffnungen zulegte. Auch die Finanzwerte (NYSE:XLF) bewegten sich im Minus (-0,3%).
Der Benchmark-Index legte die sechste Woche in Folge zu - die längste Gewinnserie seit zwei Jahren. Neben dem NASDAQ (+0,73%) und dem Dow Jones Industrial Average (+0,8%), der erstmals über 28.000 schloss, erreichte der SPX ein weiteres Allzeithoch.
Nur der Nebenwerte-Index Russell 2000 erreichte kein neues Rekordhoch. Aber auch er schloss auf wöchentlicher Basis im Plus (+0,47%). Seit August hat der Index keinen neuen Rekord erreicht.
Technisch gesehen könnte der Small-Cap-Index einen bullischen Wimpel oder eine Flagge ausbilden.
Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen zogen am Freitag an, obwohl sie seit dem Tiefpunkt im September an einem wichtigen Scheideweg in Form eines ansteigenden Kanals und einer langfristigen Abwärtstrendlinie angekommen sind. Auf Wochensicht haben die Renditen die Hälfte der Gewinne der Vorwoche eingebüßt.
Der USD fiel den zweiten Tag in Folge und verlor auch auf wöchentlicher Basis an Wert. Technisch gesehen fand der DXY eine Unterstützung an der Nackenlinie eines kleinen Doppelbodens.
Der Yen brach sowohl am Freitag als auch auf Wochensicht ein. Den Schlüsselwiderstand aus dem seit Oktober 2018 etablierten Abwärtstrend und einem horizontalen Widerstand konnte das Paar dennoch nicht überspringen.
Der Goldpreis ist erstmals seit vier Sitzungen wieder gefallen.
Für den Ölpreis ging es am Freitag deutlich nach oben. Grund dafür waren die Aussagen von Larry Kudlow am Donnerstag, dass die Gespräche mit China in die finale Phase gingen. "Wir stehen jeden Tag mit ihnen in Verbindung". Aber auch die von der IEA geäußerten Angebotssorgen drückten den Preis des schwarzen Goldes nordwärts.
h2 Die kommende Woche/h2Alle Zeitangaben sind US-Ostküstenzeit.
Montag:
19:30 Uhr: Australien - Sitzungsprotokoll der Reserve Bank of Australia (RBA)
Dienstag
8:30: USA – Baugenehmigungen: Volkswirte erwarten einen Rückgang auf 1,391M im September, nach 1,383M im Oktober.
20:30: China – Zinsentscheidung der People's Bank of China
Mittwoch
8:30: Kanada – Verbraucherpreisindex in der Kernrate: wird bei 1,9% erwartet.
10:30: USA – US-Rohöllagerbestände: Ölmarktbeobachter rechnen nach +2,219M erneut mit einem Plus von 1,649M.
14:00: USA. – FOMC-Sitzungsprotokoll: Wie immer werden die Anleger die Mitschriften auf Hinweise über den zukünftigen Zinspfad untersuchen.
Donnerstag
8:30: USA – Philadelphia Fed Manufacturing Index: dürfte sich von 5,6 auf 7,0 erholen.
10:00: USA – bestehende Hausverkäufe: von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Anstieg auf 5,48M im Oktober.
Freitag
2:00: Deutschland – BIP: laut Prognosen dürfte der Wachstumsclip unverändert bei 0,1% liegen, während der Jahreswert von 1,0 auf 0,5% kollabieren dürfte.
3:30: Deutschland – Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe: dürfte sich von 42,1 auf 43,0 erholen.
3:30: Eurozone – EZB-Chefin Christine Lagarde spricht: der erste, echte öffentliche Auftritt der neuen obersten Währungshüterin in Europa.
4:30: Großbritannien – Einkaufsmanagerindizes aus Produktion und Service
8:30: Kanada – Einzelhandelsumsätze: expected to come in at 0.1% from -0.1% previously.
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