Wochenausblick: Neue Runde im Handelskrieg - schlecht für Öl, gut für Gold

 | 05.08.2019 21:22

Donald Trumps Plan für neue Zölle gegen China dürfte in dieser Woche neue Wellen der Zerstörung an den globalen Kapitalmärkten hinterlassen und besonders Öl unter Druck setzen, obwohl die Spannungen mit dem Iran den Ölbullen weiter etwas Unterstützung geben sollten.

Gold, die Trutzburg in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit, sollte auch weiter von dem breitangelegten Stress an den Märkten über China profitieren—auch wenn die wahrscheinliche Erholung des Dollars nach der enttäuschenden Zinssenkung durch die Federal Reserve in der letzten Woche, Gegenwind für das Edelmetall darstellen könnte.

An der Ölfront gab es die Beschlagnahmung eines irakischen Öltankers im Persischen Golf und die Festsetzung von sieben Besatzungsmitgliedern durch die iranischen Revolutionsgarden, der Berichten in Irans Staatsmedien zufolge, Treibstoff geschmuggelt habe.

h2 Stimmung am Ölmarkt erratisch trotz der Spannungen mit dem Iran/h2

In London gehandeltes Brent, dem Benchmark für den globalen Ölmarkt, verteuerte sich am Montag im frühen Handel in Asien, als Reaktion auf die jüngste Machtdemonstration des Irans und der erhöhten Spannungen mit dem Westen. Aber die in New York gehandelte US-Leitsorte West Texas Intermediate fiel auf Sorgen über China, das einer der größten Absatzmärkte für amerikanisches Öl bleibt.

Grottenschlechte Quartalsergebnisse von einigen US-Schieferölfirmen belasten den Preis von WTI anscheinend ebenfalls. Concho Resources (NYSE:CXO) zum Beispiel büßte allein am Donnerstag 22% seines Börsenwertes ein, nachdem es einen 25 prozentigen Gewinneinbruch bekanntgegeben hatte, trotz einer Erhöhung der Produktion. Das Unternehmen sagte, es wolle die Ausgaben in der zweiten Jahreshälfte senken und seine Bohraktivitäten verlangsamen—ein Schritt der auf längere Sicht die Ölpreise stützen könnte, aber nicht sofort.

Zurück zum Handelskrieg: Trumps Tweet, in dem er einen 10% Zoll auf Importe aus China im Wert von 300 Mrd USD im Jahr an, die bislang nicht mit Abgaben belastet worden waren, schlug am Donnerstag wie eine Granate am Markt ein und hatte eine ähnlich zerstörerische Wirkung. Möglicherweise niemand, außer dem Präsidenten selbst natürlich, wusste, dass das 140 Zeichen Geschoss im Anflug war. Angesichts des abrupten Endes des einen Monat währenden Tauwetters, zusammen mit Chinas Ankündigungen zurückzuschlagen, hatten die Investoren keine andere plausible Reaktion, als auf Teufel komm raus aus Aktien und Öl auszusteigen.