Wochenausblick EURUSD + Dax

 | 22.10.2012 17:40

Euro-Dollar:

Erneut eine zweigeteilte Handelwoche absolvierte Euro-Dollar. Nach einem Start knapp über 1,29 ging es bis Mittwoch konstant nach oben, doch reichte die Kraft nur bis knapp 1,3140 und damit nicht bis zum September-Hoch bei 1,3172. Im Anschluß daran ging es fast ebenso konstant nach unten, eingeleitet durch die spektakulär guten US-Daten zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen, die dem Dollar Auftrieb gaben. Stärkerer Druck kam dann am Freitag auf, nachdem die Aktienmärkte aufgrund der schwachen Zahlen der US-Tech-Giganten stärker konsolidierten.

An der Euro-Front herrscht derzeit Ruhe. Man wurschtelt sich eben durch, aber die Märkte haben kein Problem damit – da wird dann auch mal eine Party gefeiert, wenn Moody´s Spanien eine Stufe über „junk“ belässt. Deutschland verhält sich immer defensiver, weil Merkel das Thema möglichst aus dem Bundestag heraushalten will, und ermutigt so Spanien einfach so weiter zu machen wie bisher. Auch die Haltung gegenüber Griechenland ist versöhnlicher geworden – man will ja keinen Ärger, und die Bundeskanzlerin spricht von den großen Opfern der griechischen Bevölkerung. Es macht sich die Ansicht breit, dass das Schlimmste in der Eurozone überwunden sei – so beispielhaft der Deutschland-Chef von Pimco, der bezeichnenderweise spanische Anleihen mit kurzer Laufzeit kaufenswert findet, weil die EZB ja im Ernstfall ebenfalls als Käufer auftritt.

All das spricht kurzfristig gegen einen verschärften Euro-Abverkauf, zumal nicht vor den US-Wahlen. Schon der Abverkauf am Freitag verlief doch eher moderat, ohne Anzeichen von Panik – das wäre noch vor einigen Monaten anders gewesen. Das Kapital wird so oder so den Weg ins Risiko finden, wovon auch der Euro profitieren wird – den Notenbanken sei dank.

Möglich ist noch einmal eine Korrektur bis zur wichtigen Unterstützung bei 1,2990, doch viel weiter dürfte die Gemeinschaftswährung im kurzen Zeitfenster nicht mehr fallen. Wenn dann die Aktienmärkte wieder anspringen, womit wir im November rechnen, sollte die Reise dann noch einmal in Richtung 1,3450/80 gehen. Das Jahr 2013 aber wird dann den Euro auf den Boden der Tatsachen zurückwerfen.


Dax:

Ein ähnliches Bild wie Euro-Dollar zeigte auch der Dax in der letzten Handelswoche: positiver Start, ohne das Hoch im Umfeld der QE3-Entscheidung der Fed noch einmal erreichen zu können, bevor dann in der zweiten Wochenhälfte die Gewinne wieder weitgehend abgegeben wurden. Verfolgt man den „Pulsschlag“ der Aktienmärkte, so kann man eine gewisse „Müdigkeit“ der Ralley konstatieren. Das Thema Notenbanken/Liquidität ist verarbeitet, und in der US-Berichtssaison richtet sich der Fokus naturgemäß wieder mehr auf fundamentale Faktoren.

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Diese fundamentalen Faktoren sind, das ist jetzt keine Riesenüberraschung, nicht so wirklich prickelnd. Bis auf die US-Banken, die sich in einem Umfeld geschenkten Geldes selbstredend gut behaupten können, zeigt sich ein klarer Trend: der Profit ist ok, aber die Umsätze enttäuschen, wobei der Ausblick meist gesenkt wird (so heute bei Caterpillar). Es ist insbesondere die eingetrübte Zukunftserwartung, die die Aktienmärkte unter Druck bringt.

Besonders auffällig aber ist die Schwäche der US-Tech-Giganten: ob Microsoft, IBM, Intel oder Google – alle enttäuschten durchweg. Es ist eine Art Wachablösung im Gange, da die traditionelle Computer-Industrie Marktanteile verliert zugunsten derjenigen Unternehmen, die im Bereich Tablet, vor allem aber Smartphone gut aufgestellt sind.

Vorstellbar ist, dass die Korrektur den Dax noch einmal in Richtung 7000er-Marke drückt. Wir erwarten danach jedoch eine Aufwärtsbewegung, die sogar zu neuen Jahreshochs im Dax führen kann. Dann entfernt sich der Markt immer weiter von den fundamentalen Faktoren, bis der Bogen dann überspannt ist. Aber das ist noch Zukunftsmusik….

Freundliche Grüsse / Best Regards

Markus Fugmann
Chefanalyst actior AG

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