Benedikt Wachsmann | 19.09.2016 09:40
Für den sog. „Weltleitindex“ S&P 500 steht eine entscheidende Woche bevor. Läutet das FED um ihre Vorsitzende Janet Yellen die nächste Runde für eine Zinsstraffung in den USA ein oder wird eine Zinserhöhung abermals verschoben? Beide Entscheidungen beinhalten ein gewisses Risiko für den Markt. Durchaus möglich, dass wir am Ende unabhängig von einer Entscheidung keine steigenden Notierungen sehen, da das Vertrauen in die Notenbanken abermals zu bröckeln beginnt.
Übergeordnete Marktsituation S&P 500 – 19.09.2016
Der S&P 500 konnte sich nach dem Abverkauf in der Vorwoche wieder etwas stabilisieren und die dynamische Auflösung der Seitwärtsrange zum Teil wieder ausgleichen. Die langfristige Aufwärtstrendlinie ist ebenso noch intakt, auch wenn hier durch einen dritten Test eine abschließende Bestätigung dieser Trendlinie fehlt. Die 100er-EMA hat sich in den letzten Tagen nicht als besonders relevant herausgestellt. Im Wochenverlauf wurde diese mehrmals über- oder unterschritten ohne dass der S&P eine nennenswerte Reaktion auf die EMA zeigt. Dies zeigt, dass der technische Ausblick für die kommenden Handelstage schwierig zu gestalten ist. Natürlich haben wichtige Unterstützungen und Widerstände weiterhin ihre Daseinsberechtigung, kommt der Stein am Mittwoch aber erstmal ins Rollen und alle Marktteilnehmer wollen rein in den Markt oder zum EXIT-Way, entsteht ein Bewegungsdruck, den auch wichtige Unterstützungen und Widerstände nicht einfach aushebeln können.
Soweit muss es allerdings auch gar nicht kommen. Es besteht lediglich die Möglichkeit, dass ein solches Szenario am Mittwoch eintritt. Insbesondere wenn die Bank of Japan eine Überraschung für den Markt in Petto hat.
Zum Wochenstart sollten Anleger insbesondere das Vorwochentief bei 2.108 Punkten im Auge behalten. Sollte diese Marke fallen, wären auch das 38,2er-Retracement sowie die langfristige Aufwärtstrendlinie bearish aufgelöst und es bestünde zunächst weiteres Korrekturpotenzial bis an die 200er-EMA bei 2.090 Punkten. Hier verläuft auch gleichzeitig das 50er-Retracment der Aufwärtsbewegung nach dem Brexit.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen Widerstände
2.126 2.145
2.115 2.152
2.108 2.163
2.090 2.183
2.070 2.189
Ausblick für den S&P 500:
Im Stundenchart zeigt sich nach der dynamischen Abwärtsbewegung vom Freitag der Vorvorwoche eine Korrektur in einer Dreiecksformation. Die Trendlinien des Dreiecks sind auf der Ober- und Unterseite jeweils doppelt getestet und damit noch nicht abschließend bestätigt. Dennoch würde ein Ausbruch aus der Formation eine erste Richtungsentscheidung für die kommenden Handelstage angeben.
Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet zunächst noch Notierungen über den anschließenden Widerstandsbereichen ab. Auf der Oberseite liegt dieser Widerstand zwischen dem Verlaufshoch vom 15.09. bei 2.152 und der 50er-EMA (rot gestrichelt) bei 2.154 Punkten. Auf der Unterseite gelten das Korrekturtief vom 15.09. bei 2.115 Punkten und das dort verlaufende 38,2er-Retracement als abschließende Unterstützung.
Ein Zeichen von Schwäche:
Nach dem Abverkauf vom 09. September konnte der S&P 500 keinen ausgleichenden Rebound mehr vollziehen. Das wird im o.a. dargestellten Chart nochmals deutlich. Unterm Strich bedeutet dies, dass die Käufer sich dem Risiko im Markt durchaus bewusst sind und der Kaufdruck demnach früher nachlässt.
Damit scheint im Markt das Potenzial für eine länger andauernde Korrektur langsam angekommen zu sein. Das ist natürlich auch auf die entscheidende FED-Sitzung am Mittwoch zurückzuführen, die weiterhin für Anspannung bei den Händlern sorgen dürfte.
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