Dollar-Ausverkauf als Vorbote für höhere Kursnotierungen bei Zucker und Kaffee?

 | 11.08.2020 08:54

  • Agrarrohstoffe können hoch volatil sein 
  • Zucker bricht nach oben aus 
  • Kaffee steigt ausgehend von höherem Tief 
  • 2008-2011 war eine gute Zeit - 2020 und die kommenden Jahre könnten eine Wiederholung bringen 
  • Zucker und Kaffee gehören zu den sogenannten "Soft Commodities". Brasilien ist der führende Produzent beider Agrarrohstoffe. Das Klima der südamerikanischen Nation ist ideal für den Anbau von Arabica-Kaffeebohnen und Zuckerrohr.

    Kaffee- und Zucker-Futures werden an der Intercontinental Exchange gehandelt und in US-Dollar notiert. Da die lokalen Produktionskosten im brasilianischem Real entstehen, wirkt sich das Wechselkursverhältnis zwischen der brasilianischen Währung und dem US-Dollar auf die Preise dieser Rohstoffe aus. Ein Anstieg des Reals verbunden mit einer Dollarschwäche ist tendenziell gut für Kaffee und Zucker, während eine schwächere brasilianische Währung und ein starker US-Dollar häufig die Preise belasten.

    Während Kursbewegungen die Preise beeinflussen können, bestimmen die Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage den Weg des geringsten Widerstands für die Preisentwicklung. Ungünstige Wetterbedingungen oder Ausbrüche von Pflanzenkrankheiten können zu einem Rückgang der Produktion führen. Im Jahr 2020 könnte die globale Pandemie die Produktion beeinträchtigen. Brasilien ist weltweit das Land mit der zweithöchsten Zahl an Corona-Infektionen und -Todesfällen.

    Die Zucker- und Kaffeepreise fielen Anfang dieses Jahres auf den Boden ihrer Preiszyklen. Kaffee lag unter 1 USD pro Pfund, und die Zucker-Futures erreichten im April mit 9,05 Cent den niedrigsten Stand seit 2007. In den letzten Wochen haben die Preise für beide Softs beeindruckende Comebacks hingelegt.

    h3 Agrarrohstoffe können hoch volatil sein/h3

    Weiche oder tropische Rohstoffe haben eine lange Geschichte extremer Volatilität. Das Wetter, Pflanzenkrankheiten und Währungsschwankungen tragen alle zur hohen Preisvarianz über die Zeit bei.

    Bei Zucker lag die Preisspanne seit Anfang der 1970er Jahre zwischen 2,29 Cent und 66,00 Cent pro Pfund. Das jüngste Hoch gab es in 2011 mit 36,08 Cent, und das Tief in diesem Jahrhundert lag bei 4,62 Cent pro Pfund für den nächstfälligen ICE-Weltzucker-Futureskontrakt.

    Kaffee wurde seit 1973 in einem Bereich von 41,50 Cent bis 3,3750 USD pro Pfund gehandelt. Seit dem Jahr 2000 lag das Tief bei 41,50 Cent und das Hoch bei 3,0625 USD. 

    h3 Zucker bricht nach oben aus/h3
    Jetzt die App holen
    Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
    Downloaden

    Ende Juli durchbrach Zucker sein kurzfristiges Widerstandsniveau von 12,29 Cent pro Pfund beim kontinuierlichen Terminkontrakt. Seit März waren nahegelegene Futures unter dem Niveau von 12,30 gehandelt wurden und hatten im April mit 9,05 Cent pro Pfund den niedrigsten Preis seit 2007 erreicht.