Investing.com | 01.09.2021 07:37
Die einzige Konstante in der Investmentwelt ist offenbar, dass die Nachfrage nach sicheren US-Staatsanleihen immer groß ist, egal was passiert. Das hält ihre Kurse hoch und die Renditen niedrig.
Eine hohe Inflation? Die Anleger können sich mit den wiederholten Zusicherungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell trösten, dass sie nur vorübergehend ist - trotz zahlreicher Beweise für das Gegenteil.
Gute Konjunkturdaten? Staatsanleihen kaufen. Schlechte Wirtschaftsdaten? Staatsanleihen kaufen. Die Fed schraubt ihre Anleihekäufe bis Ende des Jahres zurück? Aber nicht bereits im Oktober, also Staatsanleihen kaufen.
Powell sprach am Freitag in der Online-Version des Jackson Hole Symposiums, woraufhin die Aktienanleger zu der Überzeugung gelangten, dass in absehbarer Zeit keine Zinserhöhungen zu erwarten sind. Auch die Anleiheinvestoren reagierten erfreut, dass die Zinsen vorerst nicht angehoben werden.
Auch Powells Zusicherung, dass die Fed selbst bei einer allmählichen Reduzierung ihrer Anleihekäufe einen "erhöhten Bestand an längerfristigen Wertpapieren" beibehalten werde, um eine weiterhin expansive Geldpolitik zu gewährleisten, stimmte die Marktteilnehmer zuversichtlich.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe fiel am Freitag unter 1,31%, nach über 1,34% am Donnerstag. Noch stärker ging die Rendite der 5-jährigen Anleihe nach Powells Rede zurück und rutschte am Freitag von über 0,86% auf unter 0,80%. Im Montagshandel gab sie weiter nach und lag zeitweise unter 0,77 %, während die 10-jährige Rendite auf weniger als 1,285 % fiel.
Am Freitag stehen die Daten zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft für den Monat August an, und die Anleger werden wahrscheinlich genau darauf achten, ob es Anzeichen dafür gibt, wie stark die wirtschaftliche Erholung wirklich ist. Wegen des verlängerten Labor-Day-Wochenendes am 6. September dürften die Handelsumsätze jedoch gering bleiben.
h2 Bundesanleihen folgen der Inflation, nicht den politischen Strömungen/h2Nachdem sie vor den deutschen Inflationsdaten gestiegen waren, fielen die Renditen für Bundesanleihen zurück, als die jährliche Inflation die Erwartungen von 3,4 % erfüllte. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen fiel um 2 Basispunkte auf minus 0,44%.
Basiseffekte - zum Teil aufgrund der vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer im Jahr 2020 - bestärkten die Anleger in ihrer Ansicht, dass die höhere Inflationsrate tatsächlich nur vorübergehender Natur ist. Nachdem die Inflationssorgen ausgeräumt waren, folgten die Anleger bereitwillig dem Beispiel der USA und drückten die Renditen deutscher Staatsanleihen.
Wie in den USA hat die politische Großwetterlage in Deutschland offenbar wenig Einfluss auf die Anleihekurse. Die Kampagne des sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten Olaf Scholz gewinnt an Schwung, nachdem eine Blitzumfrage ihn als Sieger der ersten Fernsehdebatte der Spitzenkandidaten gezeigt und seine Partei ihre Führung in den Umfragen vor der Wahl am 26. September ausgebaut hat.
Es besteht also eine reelle Chance, dass die Mitte-Links-Partei nach 16 Jahren unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine neue Regierung anführt.
h2 Japanische 10-Jahresanleihe unbeeindruckt von nationaler Politik/h2Die Aussicht auf einen neuen Premierminister hatte kaum Einfluss auf die Renditen japanischer Staatsanleihen, die den US-Staatsanleihen folgten und leicht nach unten gingen. Die Rendite der 10-Jahresanleihe sank um 0,5 Basispunkte auf 0,015%.
Die Unterstützung für den japanischen Premierminister Yoshihide Suga nimmt weiter ab und liegt nun laut einer Umfrage mit 26 % auf einem Rekordtief. Ende September sieht er sich einer Abstimmung über die Führung der Liberaldemokratischen Partei gegenüber, bevor im Oktober ein neues Parlament gewählt wird. Es ist jedoch bereits so gut wie sicher, dass derjenige, der die LDP anführt, auch japanischer Premierminister wird.
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