Wirtschaft schwächelt links und rechts vom Nord-Atlantik

 | 24.06.2022 09:04

Die deutsche Bundesregierung hat gestern angesichts reduzierter Lieferungen aus Russland die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Obwohl dies durchaus zu erwarten war, zeigten sich an den Börsen eine erhöhte Nervosität und stärkere Kursreaktionen. Schon seit Beginn dieser Woche zeigen sich unsere heimischen Aktienmärkte schwächer als zum Beispiel die Pendants in den USA, so auch gestern wieder. Ebenso gab der Euro zum US-Dollar nach. Und Anleihen waren gefragt, weil wohl einige Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Notenbank bei einer Eskalation der Gas-Krise von einer starken Anhebung der Leitzinsen Abstand nehmen wird.h2 Hohe Energiepreise hinterlassen weitere Bremsspuren/h2

Bevor Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gestern um 10:00 Uhr vor die Mikrofone trat und die neue Maßnahme im Kampf gegen die Energieknappheit verkündete, deuteten aktuelle Konjunkturdaten bereits an, dass die hohen Energiepreise schon weitere deutliche Spuren bei den Unternehmen hinterlassen. So sehen die Einkaufsmanager eine deutliche Verlangsamung beim Wachstumstempo.

Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte deutsche Privatwirtschaft – also Industrie und Dienstleister zusammen – gab im Juni erneut nach, um 2,4 auf 51,3 Punkte. Das ist der vierte Rückgang in Folge und dieser führte nun auf ein Sechs-Monats-Tief.