Wieso Kryptowährungen bald zum Alltag gehören werden

 | 21.04.2022 15:39

Zuletzt zeigte Bitcoin Ende März seine Stärke, als der Kurs kurzzeitig in Richtung 48.000 $ anstieg. Die Gewinne konnten jedoch nicht gehalten werden; seit dem Ende der Rallye tendieren Bitcoin und Co. abwärts. Immer wieder bäumten sich die Kryptomärkte auf, flackerten zeitweise kräftig grün – nur um kurze Zeit später alle Gewinne wieder abzugeben. Aktuell wird die Kryptowährung Nummer 1 bei $41.878 gehandelt, nach einem Anstieg von 0,9 % innerhalb der letzten 24 Stunden.
Auch wenn die jüngste Abwärtsbewegung vorerst gestoppt zu sein scheint, bleibt die Situation vorerst angespannt. Der „Fear & Greed“-Index zum Beispiel, ein Indikator für die Stimmung unter den Anlegern, steht seit Monaten auf „Angst“. Inflationssorgen, das Gelddrucken in den USA, die geopolitische Unsicherheit über den Krieg in der Ukraine – all diese Faktoren setzen die Märkte unter Druck. Vor allem die Inflation in den USA und vielen anderen Ländern ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, was bedeutet, dass von den Zentralbanken ein noch entschiedeneres Handeln erwartet wird. Eine straffere Geldpolitik bedeutet aber auch Gegenwind für die Märkte – auch für den Kryptomarkt.

Vor diesem Hintergrund trennen sich viele Anleger derzeit von riskanteren Anlagen, zu denen neben (Tech-)Aktien auch Bitcoin und Co. gehören. Infolgedessen hat die Korrelation zwischen Bitcoin und dem Nasdaq 100 einen neuen Höchststand erreicht.

h2 Krypto-Pläne weltweit/h2

Nichtsdestotrotz war Bitcoin aufgrund der bemerkenswerten Neuigkeiten, die auf der XBT Bitcoin Conference in Miami angekündigt wurden, in aller Munde. Die wohl wichtigste Nachricht der Konferenz war die angekündigte Integration von Strike, einem Zahlungsdienstleister, der auf dem Lightning-Netzwerk (einem Protokoll zur Skalierung von Blockchain-Technologien) aufbaut, mit der E-Commerce-Software Shopify (NYSE:SHOP) und NCR, einem sogenannten Point-of-Sale-Zahlungsdienstleister. Durch diese Kooperation sollen über 35.000 Händler weltweit – in Verbindung mit der Nutzung von Visa (NYSE:V) und Mastercard (NYSE:MA) – Zugang zum Lightning-Netzwerk von Bitcoin erhalten. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Krypto-Akzeptanz. Die neue Zusammenarbeit zwischen den drei Unternehmen hat es auch CashApp, einer Zahlungs-App, ermöglicht, dass Kunden ihre Gehaltsschecks vor Ort automatisch in Bitcoin umwandeln können.

Aber auch außerhalb der Konferenz ging es mit der Krypto-Adoption weiter: Die Luna Foundation Guard erwarb Bitcoin im Wert von 170 Millionen Dollar. Die in Singapur ansässige Non-Profit-Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bitcoin im Gesamtwert von zehn Milliarden Dollar zu erwerben – mit dem erklärten Ziel, das Terra-Ökosystem zu stärken.

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Auch wenn dieser Plan nicht sofort ersichtlich ist, könnte er ein positiver Katalysator sein, der andere Stablecoins im nativen Ökosystem dazu ermutigt, diesem Beispiel zu folgen und in naher Zukunft zum globalen Reservewert beizutragen. 

Darüber hinaus hielt US-Finanzministerin Janet Yellen am vergangenen Donnerstag eine Rede über Kryptoassets an der American University in Washington, DC. Darin stimmte sie der Executive Order von Präsident Biden zur Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) zu und betonte die Notwendigkeit von Forschung, um die Auswirkungen einer CBDC zu verstehen, sowie einer Regulierung, die mit den Innovationen im Kryptosektor Schritt hält. Sie hob auch die wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Vorteile hervor, die sich für die USA aus der derzeitigen Rolle des Dollars im globalen Finanzsystem ergeben, und schlug vor, dass die Regulierung darauf ausgerichtet sein sollte, dass dies auch so bleibt.

h2 Charttechnischer Ausblick/h2

Kurz- und mittelfristig dürfte die Lage beim Bitcoin angespannt bleiben – sowohl was die Makrofaktoren wie Inflation und Zinsen als auch das Chartbild betrifft. In der Vergangenheit haben sich Konsolidierungsphasen oft als gute Einstiegspunkte erwiesen. Insbesondere dann, wenn charttechnische Unterstützungen wie die gleitenden Durchschnitte dem Kurs einen Stabilisierungskorridor bieten.