Wie viel mehr ist Mehrwert heute wert?

 | 23.08.2022 20:15

Bei allen Medien ist der richtige Titel der Schlüssel zum Erfolg. Kontrovers, frech, gewagt und teilweise sogar anstößig muss der Titel sein. Egal, ob es um Videos, Artikel, Bücher oder Nachrichten geht, es muss im Titel so richtig knallen. Was dahinter steht, ist erstmal egal. Wenn man den Titel dieses Artikels liest, findet man außer einem platten Wortwitz keine dieser Elemente wieder. Warum? Weil es diesmal um die Frage geht, ob wir nicht eine falsche Auffassung von Mehrwert haben. Wenn wir schon beim Konsum von Informationen nur auf das Äußere, also den Titel, achten, wie ist es wohl bei Aktien?

Ich möchte zu Beginn direkt einmal klarstellen, dass dieses Format vorne und hinten nicht für eine umfangreiche Ausarbeitung dieses Themas ausreicht und dieser Beitrag lediglich als neutraler Denkanstoß für mögliche Diskussionen dient. Die zentrale Frage ist dabei, was denn Mehrwert am Aktienmarkt ist. Hierbei gibt es verschiedene Ansätze, wobei der prominenteste darauf basiert, dass Unternehmen durch generierten Umsatz Mehrwert schaffen. Je mehr verdient wird, desto besser für den Anleger. Entsprechend dürfte die Anlagestrategie ja universell für alle lauten, in die Unternehmen mit dem größten Umsatz zu investieren. Könnte ja leichter nicht sein. Aber es gibt Gegner dieser Schule.

Eine andere Ansicht lautet, dass die Sicherheit des Geschäftsfeldes von Unternehmen die Basis für Mehrwert schafft. Darunter fallen Lebensmittelhersteller, Ölproduzenten oder Monopole im Bereich von alltäglich gebrauchten Dienstleistungen und Gütern. Beispielsweise Getränkehersteller fungieren hier als gutes Beispiel: Wir werden immer trinken und gerne auch mit Geschmack. Ergo, wenn das Produkt schmeckt, dann wird es verkauft und die Sicherheit des Unternehmens ist gewährleistet. Ganz einfach. Aus einem weiteren Lager schallt es aber ganz laut, dass dies ja die Gesellschaft nicht voranbringt. Schließlich mixen diese Unternehmen Wasser mit Farb- und Süßungsmitteln und auch andere Unternehmen arbeiten nur am „Daily Business des Lebens“, wenn man so will – zum Mars kommt man so nicht.