Wie viel Einfluss hat das Weltgeschehen auf die Kurse?

 | 29.09.2023 09:16

Die Aktienmärkte befinden sich in einer Korrektur. Aber was hat diese eigentlich ausgelöst?

  • Gibt es charttechnische Gründe?
  • Sind es die schlechten Wirtschaftsdaten?
  • Ist es die Krise am chinesischen Immobilienmarkt, die jüngst wieder aufgeflammt ist?
  • Sind es die jüngsten Zinsentscheidungen der Notenbanken?
  • Oder haben wir es einfach nur mit der typischen saisonalen Schwäche zu tun, die vollkommen unabhängig von charttechnischen oder fundamentalen Gegebenheiten zuschlägt?
h2 Charttechnisch wären längst schärfere Rücksetzer fällig gewesen/h2

Charttechnisch war eine Korrektur nach den extrem starken Kursgewinnen vom Jahresanfang längst überfällig. Dennoch waren die Aktienmärkte zunächst lediglich in (Seitwärts-)Konsolidierungen übergegangen. Und diese konnte man trendbestätigend und somit bullish werten. Erst seit wenigen Tagen kann man inzwischen von größeren Korrekturen sprechen. Auslöser der jüngsten Kursverluste war also nicht die zuvor überkaufte Marktlage. Denn diese hätte eigentlich schon deutlich früher zu schärferen Rücksetzern führen „müssen“.

h2 Die Wirtschaftsdaten sind schon seit Monaten schwach/h2

Die Wirtschaftsdaten der vergangenen Tage waren ernüchtern und wären daher sicherlich ein Grund für Gewinnmitnahmen. Aber die Daten haben sich schon in den vergangenen Wochen und Monaten kontinuierlich eingetrübt. Für die aktuelle Kursschwäche am Aktienmarkt kann man sie daher kaum sinnvoll als Auslöser nennen.

h2 Auch die Immobilienkrise in China wurde lange Zeit ignoriert/h2

Dass die Aktien des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande (HK:3333) gestern vom Handel ausgesetzt wurden und der Chef und Gründer des Unternehmens zuvor bereits unter staatlichen Zwangsmaßnahmen gestellt wurde, kann auch nicht der Grund sein. Denn genau wie bei den Wirtschaftsdaten, fügt sich auch diese Nachricht lediglich in eine bereits relativ lange Reihe an derartigen Hiobsbotschaften ein.

h2 Zinsentscheid der Fed hat eindeutig Anpassungsprozesse ausgelöst/h2

Schaut man auf den zeitlichen Zusammenhang zwischen den jüngsten Zinsentscheidungen und dem Beginn der aktuell stärkeren Abwärtsbewegungen vor allem der US-Indizes, dann kommt man einer plausiblen Begründung wohl schon deutlich näher.
Ich denke, es ist eindeutig erkennbar, dass vor allem die Verlautbarungen der Währungshüter der US-Notenbank (Fed) Anpassungsprozesse an den Börsen ausgelöst haben. Die klaren Signale der Fed, dass der Leitzins länger auf einem höheren Niveau sein wird, preisen die Anleger (jetzt erst) ein. In der Folge hat der Euro zum US-Dollar (noch) deutlicher nachgegeben.

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