James Picerno | 12.03.2024 07:22
Die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für Februar haben erneut positiv überrascht und die inzwischen allgemein akzeptierte Einschätzung bestätigt, dass das Rezessionsrisiko für die US-Wirtschaft gering ist.
Die Zahl der neu geschaffenen Stellen stieg im vergangenen Monat um 275.000 und damit stärker als erwartet - die Konsensprognose lag bei etwa 200.000.
Bei näherer Betrachtung der Zahlen ergibt sich jedoch ein gemischtes Bild. Das Wall Street Journal kommentiert:
"Hinter den Gesamtzahlen gab es Anzeichen für eine allmähliche Verlangsamung".
Dennoch spricht vieles für ein gesundes, wenn auch langsameres Jobwachstum. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass der Gegenwind für die Schaffung neuer Stellen im weiteren Verlauf des Jahres zunehmen könnte - vielleicht sogar stärker als erwartet.
Ein möglicher Warnhinweis: Der private Sektor schneidet im Vergleich zum Gesamtarbeitsmarkt, der auch den öffentlichen Sektor einschließt, weiterhin schlecht ab.
Diese Unterscheidung ist wichtig, betrachtet man die Tatsache, dass private Unternehmen für den Großteil der Personaleinstellungen (und -entlassungen) verantwortlich sind. Die Unternehmen reagieren zudem empfindlich auf den Konjunkturzyklus, anders als der öffentliche Sektor, der relativ unempfindlich ist.
Kurz gesagt, die Messung der Differenz zwischen der jährlichen Veränderung der Gesamtzahl der Beschäftigten und dem entsprechenden Wert für den privaten Sektor liefert aufschlussreiche Informationen. In den meisten Fällen übersteigt die jährliche Veränderung der Einstellungen im privaten Sektor die Veränderung der Gesamtzahl der Beschäftigten.
Das überrascht insofern nicht, als die Unternehmen ihren Personalbestand im Einklang mit einer wachsenden Wirtschaft erhöhen (was normalerweise der Fall ist) und den Rückwärtsgang einlegen, wenn der wirtschaftliche Gegenwind zunimmt.
Obwohl mehrere Schlüsselindikatoren für die Beschäftigung nach wie vor einen starken Markt widerspiegeln, ist der jüngste Rückgang der Beschäftigung im privaten Sektor im Vergleich zur Gesamtzahl der Beschäftigten besorgniserregend, wie die nachstehende Grafik zeigt.
Ein negativer Nettowert fällt häufig mit einer Rezession zusammen. Dass dieser Indikator bis Februar elf Monate in Folge negativ war, ist ein mögliches Warnsignal für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft.
Die gute Nachricht ist, dass dieser Indikator, wenn er Probleme anzeigt, in der Regel frühzeitig warnt. Die andere Seite der Medaille ist, dass in letzter Zeit mehrere so genannte verlässliche Konjunkturindikatoren versagt haben, so dass es möglich (wahrscheinlich?) ist, dass dieser Vorbehalt auch hier gilt.
Eine Modellierung der Aussichten für die jährliche Veränderung der Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft mit einer anderen Methodik deutet darauf hin, dass das obige Schaubild das potenzielle Risiko überschätzt.
Das Ensemble-Modell von CapitalSpectator.com für die Projektion des 1-Jahres-Trends der Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft deutet weiterhin auf ein geringes Risiko für den Arbeitsmarkt auf kurze Sicht hin.
Diese Tendenz wird auch durch das niedrige Niveau der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe impliziert, das sich weiterhin in der Nähe der Tiefststände mehrerer Jahre bewegt.
Sollte dieser Frühindikator signifikant und nachhaltig ansteigen, würde dies das Warnsignal aus der ersten Abbildung bestätigen.
Die relative Schwäche der privaten Stellenentwicklung im Vergleich zu den gesamten Beschäftigtenzahlen lässt auf einen baldigen Anstieg der Arbeitslosmeldungen schließen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür aus heutiger Sicht eher gering ist.
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