Wichtige Signale von den Beschäftigungszahlen: Rezession oder Normalisierung?

 | 20.11.2023 07:20

Im Februar 2023 haben wir einen Artikel veröffentlicht, in dem wird das HOPE-Modell von Michael Kantrowitz vorgestellt haben. Dieses Modell, dass sich aus Housing (Wohnen), New Orders (ISM -Einkaufsmanagerindex), Corporate Profits (Unternehmensgewinne) und Employment (Beschäftigungszahlen) zusammensetzt, verfolgt die Teile der Wirtschaft, die zinsempfindlich sind und zu den wichtigen Indikatoren für eine Rezession gehören.

In unserem Artikel hieß es:

Diese Sektoren dienen oft als konjunkturelle Frühindikatoren. In dem Maße, wie die Zinsen die Wirtschaftstätigkeit in zinssensiblen Sektoren dämpfen, sind auch andere Sektoren und Bereiche der Wirtschaft von den Auswirkungen höherer Zinsen betroffen. Das HOPE-Modell veranschaulicht die verschiedenen Verzögerungen bzw. die Zeit, bis sich eine Zinserhöhung voll auf die Wirtschaftstätigkeit auswirkt.

Im letzten Jahr deuteten viele H-, O- und P-Kennzahlen darauf hin, dass eine Rezession droht. Nur E, der Faktor Beschäftigung, zeigte noch keine rezessiven Tendenzen. In jüngster Zeit gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass sich auch hier allmählich etwas ändert. Da die steigende Arbeitslosigkeit der Tropfen sein könnte, der das Fass der negativen Faktoren für eine wirtschaftliche Erholung zum Überlaufen bringt, wollen wir uns einige Indikatoren für die Beschäftigung ansehen.

Wenn sich eine Rezession ankündigt, sollte das eine echte Warnung sein. In jedem Fall müssen wir bei der Betrachtung unserer Abbildungen und Kommentare auch bedenken, dass eine Abschwächung der Arbeitsmarktzahlen eine Normalisierung am Arbeitsmarkt widerspiegeln kann und nicht unbedingt eine nahende Rezession, wie es in der Vergangenheit der Fall gewesen sein mag.

h2 Beschäftigung im Baugewerbe/h2

Das H im HOPE-Modell steht für Wohnen. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Verkaufs neuer und bestehender Wohnimmobilien und des Baus von Ein- und Mehrfamilienhäusern ist die Beschäftigung im Wohnungsbau und seine Aussichten von großer Bedeutung.

Erwartungsgemäß ist die Bautätigkeit in den USA bei Hypothekenzinsen von fast 8 % praktisch zum Stillstand gekommen. Lediglich der Verkauf neuer Wohnimmobilien läuft. Die Baufirmen bieten den Käufern Hypothekenzinsen an, die rund 3 % unter den aktuellen Sätzen liegen. Die Stimmung im Baugewerbe hat sich kontinuierlich verschlechtert und ist inzwischen auf dem tiefsten Stand seit 7 Monaten. Das haben wir in der Vergangenheit dazu geschrieben:

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"Höhere Hypothekenzinsen führen zu einer Verknappung beim Angebot bestehender Wohnimmobilien und einem Anstieg der Neubautätigkeit. Jüngste Daten zeigen, dass ein Drittel aller zum Verkauf stehenden Häuser Neubauten sind. Das ist fast das Dreifache des durchschnittlichen Anteils.

Obwohl Bauunternehmen vom knappen Angebot an Wohnraum profitieren, indem sie Käufern geringere Hypothekenzinsen und andere Rabatte anbieten, sieht es so aus, als kämen ihnen allmählich Bedenken. In der jüngsten NAHB-Umfrage fiel die Stimmung unter den Bauunternehmern auf einen Wert von 45. Ein Wert unter 50 bedeutet, dass mehr Bauunternehmen negative als positive Erwartungen haben."

Der folgende Chart der University of Michigan zur Stimmung der Verbraucher zeigt, dass diese die Kaufbedingungen für so schlecht halten wie seit 1960 nicht mehr