Wettrennen um Kupfer: Die globalen Gewichte verschieben sich

 | 14.06.2023 11:45

Kupfer gilt als das "Energiewendemetall" schlechthin. Um die Nachfrage decken zu können, richten Bergbauunternehmen und Politik ihren Blick verstärkt nach Afrika. In Sambia haben sogar Bill Gates und Jeff Bezos bereits in eine Kupfermine investiert.

Meldungen wie jene des kanadischen Kupferexplorers Deep-South Resources Inc. (TSX-V: DSM (NASDAQ:ABMD); Frankfurt: DSD; WKN: A2DGWF; ISIN CA24378W1032) könnten in Zukunft häufiger über den Ticker laufen. Das Unternehmen vermeldete erste Ergebnisse der Bodenprobenahme auf dem Projekt Luanshya West in Sambia.

Gesucht wurde nach Kupfer und Kobalt – zwei Metalle, die aufgrund der globalen Bemühungen zur CO2-Reduktion als dauerhaft knapp gelten. Die Ergebnisse der Proben bezeichnete Deep South CEO Pierre Léveillé als "ermutigend" – im Explorerjargon eine Chiffre für "mehr als erhofft".

Die höchsten Kupfergehalte in den Proben beliefen sich auf 247 bis 332 ppm, die höchsten Kobaltgehalte auf 151 bis 282 ppm. Die Ergebnisse lassen sich laut den Geologen des Unternehmens "gut mit Bodenanomalien in der Nähe verschiedener Erzzonen in aktuellen und ehemals produzierenden Kupferminen in Sambia vergleichen".

h2 DR Kongo löst Peru als Nr. 2 auf dem Kupfermarkt ab/h2

Wie groß die Vorkommen genau sind, müssen weitere Untersuchungen und Bohrungen aufklären. Das gut 54 kmgroße Projekt steht jedoch bereits in der Frühphase seiner Exploration für einen neuen Trend im Bergbau: Afrika gewinnt an Bedeutung und zieht immer mehr Unternehmen aus der Branche an.

Die Gewichte auf dem Kupfermarkt verschieben sich – und zwar in Richtung Afrika. Lange galt Peru als zweitgrößter Exporteur hinter Chile. Dies hat sich im vergangenen Jahr geändert: Die DR Kongo hat den Andenstaat überholt.

Die Entwicklung kam nicht überraschend: Die Produktion im Kongo wächst seit Jahren dynamisch und konnte allein seit 2018 auf 2,4 Mio. t verdoppelt werden. In Peru dagegen sanken die Exporte im selben Zeitraum von 2,5 Mio. t auf 2,2 Mio. t.

Afrika erwacht aus einem bergbautechnischen Dornröschenschlaf. Rund um das Rote Meer wird der Arabisch-Nubische Schild exploriert. Dort lagern große und noch weitreichend unerforschte Kupfer-, Gold-, Blei- und Zinkvorkommen. In Westafrika untersuchen Geologen im Auftrag zahlreicher Explorer den Birimian-Gürtel, der große Goldlagerstätten beherbergt.

Und im zentralen und südlichen Afrika spielen die DR Kongo und Sambia eine immer größere Rolle – was sich längst bis ins Weiße Haus nach Washington herumgesprochen hat. Das US-Außenministerium veröffentlichte zu Beginn des Jahres eine Absichtserklärung über den gemeinsamen Aufbau von EV-Batterien durch die beiden Länder.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Im sambischen Kupfergürtel, in dem auch das Projekt von Deep South Resources (TSXV:DSM) liegt, werden riesige Vorkommen vermutet. Sambia war im Jahr 2022 mit 796 kt der achtgrößte Kupferproduzent weltweit. Die Regierung will die Produktion auf der Suche nach neuen Einnahmequellen erhöhen. Sambias Präsident Hakainde Hichilema hat ein Kupferproduktionsziel von 3 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2032 ausgerufen.

Das Ziel scheint in greifbare Nähe zu rücken: Im Dezember vermeldete das Start-Up KoBold Metals – zu den Investoren gehören unter anderem Bill Gates und Jeff Bezos – eine Investition von 150 Millionen US-Dollar für die Entwicklung der Kupfer-Kobalt-Mine Mingomba, die als die weltweit hochgradigste unerschlossene große Lagerstätte gilt.

h2 Erfahrung im afrikanischen Bergbau als Erfolgsfaktor/h2

Wo sich ein Goldrausch abspielt, sind Pleiten jedoch vorprogrammiert.

Wer im afrikanischen Bergbau erfolgreich sein will, muss die spezifischen Problemstellungen des Kontinents bewältigen. Auch in Sambia, das 2021 seine Auslandsschulden nicht mehr bedienen konnte und ein finanzielles Sanierungsprogramm durchläuft, müssen Bergbauunternehmen mit Unwägbarkeiten umgehen können.

Erst im Januar kam es zu Stromrationierungen, weil die Stromproduktion durch außergewöhnlich niedrige Pegel des Kariba Lake beeinträchtigt war. Zudem kommt es immer wieder zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Anglo American (LON:AAL) etwa wurde im vergangenen Jahr wegen Umweltverstößen verklagt, zwischen dem damaligen Mopani-Eigentümer Glencore (LON:GLEN) und der Regierung kam es zum Disput, als die Mine aufgrund der Pandemie geschlossen wurde.

Egal ob Explorationsgesellschaft oder Minenbetreiber: Ohne einschlägige Erfahrungen mit dem afrikanischen Bergbausektor ist der Weg zum Erfolg mit Rückschlägen gepflastert. Diese Erkenntnis spiegelt sich auch in der Führungsebene von Deep South Resources wider, das lange aber schlussendlich mit Erfolg vor Gericht um ein Projekt in Namibia gekämpft hatte.

CEO Pierre Léveillé ist seit Mitte der 1990er Jahre für verschiedene in Afrika tätige Explorationsunternehmen im Dienst. In seiner Vita finden sich z.B. Explorationsprojekte in Namibia, darunter der Erwerb und Betrieb einer Diamantenmine.

COO Jean-Luc Roy ist seit 30 Jahren im Explorationsgeschäft vertreten – unter anderem als Geschäftsführer von First Quantum Minerals (TSX:FM) in der DR Kongo, für Ampella Mining in Westafrika und als General Manager von Resolute Mining in Mali. Derlei einschlägige Erfahrungen sind entscheidend für Explorer, die das Vertrauen ihrer Investoren für einen langen Zeitraum benötigen.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert