Stephan Bogner | 11.04.2014 08:13
Western Potash Corp. (WPX.TO). bestätigte gestern mit einer Pressemitteilung, dass sie tatsächlich einen signifikanten Teil der Weltklasse-Lagerstätte namens KP405 besitzt, die im Joint-Venture von Rio Tinto und North Atlantic Potash Inc. im kanadischen Saskatchewan betrieben wird.
Am selben Tag veröffentlichte Greg Klein von Resourceclips.com ein Interview mit Patrick Power, Vizepräsident der Finanzabteilung und Direktor von Western Potash Corp., wobei auch ein Offizieller der Regierung Saskatchewans, Herr Doug MacKnight, befragt wurde.
Sowohl die Aussagen im Interview als auch die Pressemitteilung bestätigen, dass unser letzter Artikel “Rio Tintos grober Schnitzer könnte teuer werden” absolut korrekt war bzw. dass Western Potash tatsächlich einen beträchtlichen Teil der benachbarten KP405-Potash-Lagerstätte besitzt, die in den vergangenen Wochen und Monaten von ihren angeblichen Besitzern als “Tier One”-Entdeckung propagiert wurde, die “massiv” und “ein Weltklasse-Projekt” sein soll, das dazu in der Lage ist, eine langlebige und niedrig-kostige Potash-Mine zu gewährleisten.
Western Potash veröffentlichte gestern die folgende Karte, welche ihren Teilbesitz an der KP405-Lagerstätte demonstriert:
“So etwas ist Unternehmen schon öfters passiert, gewöhnlich aber kleineren Unternehmen, die nicht die Grösse einer Rio Tinto haben. Sie vergaßen, dass wenn ihnen in diesem Teil der Welt die Crown-Rechte gewährt wurden, sie daneben auch die Freehold-Rechte benötigen. Beide sind im Schachbrettmuster angeordnet. Es ist praktisch unmöglich, dort abzubauen, ohne mit uns eine Vereinbarung zu treffen oder uns zu übernehmen. Das sind die beiden Optionen, die sie haben. Eine andere wäre, sich zurückzuziehen.”
Selbstverständlich gibt es einen Unterschied zwischen “Crown”- und “Freehold”-Mineralrechten, jedoch macht es in diesem Fall keinen Unterschied, weil beide – gleichermaßen – seinen Besitzer mit mineralischen Rechten ermächtigen. Mit anderen Worten: Derjenige, der Crown- oder Freehold-Ländereien hält, dem gehört auch die Lagerstätte.
Der Regierungsbeamte von Saskatchewan, Doug MacKnight, bestätigte im Resourceclips.com Artikel:
“Ich wäre nicht überrasch zu hören, dass ein Potash-Unternehmen Mineral-Rechte auf einem Grundstück eines anderen Potash-Unternehmens besitzt. Als das Land erstmals besiedelt wurde bekam die Eisenbahn einen Teil der Mineralrechte, sowie die Hudson’s Bay Company und die ersten Heimstättensiedler (“homesteaders”). Im ganzen Süden von Saskatchewan befinden sich etwa 15% bis 20% der Mineralrechte in Privatbesitz, wobei diese nicht gleichmäßig verteilt sind. Insbesondere in der Gegend von Saskatchewan gibt es eine Mischung aus Crown- und Freehold-Besitz und es ist kein zusammenhängender Block. Es ist im Schachbrettmuster angeordnet. Somit würde es mich nicht im Geringsten überraschen, dass ein Unternehmen die Potash-Rechte der Crown in einem Gebiet hält, während andere Privatbesitzer eine Vielfalt an Privatrechten besitzen.”
“Der mineralische Besitzanspruch wurde gesichert, sowohl die Crown-Rechte als auch Vereinbarungen mit den Besitzern von mineralischen Freehold-Rechten.”
Es dürfte interessant werden zu verfolgen, ob North Atlantic seine Behauptung der KP405-Besitzverhältnisse korrigieren muss, da auch Greg Klein zu der gleichen Schlussfolgerung kam, nachdem er mit Patrick Power und Doug MacKnight sprach und beide wie folgt zitierte:
“Herr Power spekuliert darauf, dass Rio bis nach der Partnerschaft mit North Atlantic im Jahr 2011 nicht über die vermischten Besitzverhältnisse bescheid wusste. “Rio hat auf den Viertel-Abschnitten gebohrt, die sie auch besitzen, allerdings nur ein paar Meter von unseren Grundstücksanteilen entfernt.” Jedoch können die Minerale im Untergrund kaum in Viertel-Abschnitten gefördert werden, stellt Power klar. MacKnight betont, dass vermischte Besitzverhältnisse einen Abbau nicht verhindern. “Man muss sich nur mit den Besitzern einigen. Wenn man produzieren will, dann muss man auch verhandeln… In der Vergangenheit war dies auch kein Hindernis. Jeder ist daran interessiert, den Bau von Minen zu sehen.”
Indes versuchte Greg Klein Kontakt mit Rio Tinto und North Atlantic aufzunehmen, die jedoch beide nicht auf eine Interviewanfrage antworteten. Auch wir versuchten, eine Aussage von Rio Tinto einzuholen, ebenfalls ohne Erfolg. JSC Acron, ein börsengelistetes Düngemittel-Unternehmen mit einer stolzen Marktkapitalisierung von $2 Milliarden muss wohl gleichermaßen überrascht sein, dass ihr Joint-Venture Partner einen groben strategischen Fehler gemacht hat und dass KP405 ausser Kontrolle geraten ist, da Western Potash grosse Grundstücksteile still und heimlich erobert hat?
Im September 2011 strotzte North Atlantic nur so vor Selbstbewusstsein als in Interviews verkündet wurde:
“Wir glauben stark daran, dass zusammen mit der professionellen Erfahrung und den finanziellen Möglichkeiten, welche die australische Rio Tinto mit in das Projekt einfließen lässt, wir in der Lage sein werden, die nächste produzierende Mine in Kanada zu werden.”
Im Februar 2013 enthüllte North Atlantic:
“Mit dem heutigen Preis von $400 (pro Tonne) könnte man keine neue Mine (in Saskatchewan) rechtfertigen. Aber wenn man fünf Jahre vorausschaut, wenn die Mine in Produktion gehen würde, sowie die fünf Jahre danach, was der Zeitraum ist, wenn man für die Mine bezahlt, was denken Sie wo der Preis dann stehen wird? Das ist der Grund, warum man es aus strategischer Sicht über die nächsten 10 Jahre betrachten muss.”
Abschliessend wiederholen wir schlicht und ergreifend die Überschrift unserer Erstanalyse über Western Potash vom 19. Februar 2014:
“Die nächste Potash-Mine mit Weltklasse-Format”; wobei wir an dieser Stelle nochmals den O-Ton von North Atlantic im selben Atemzug betonen würden, dass Western Potash “in der Lage sein wird, die nächste produzierende Mine in Kanada zu werden.”
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.