Werden die US-Zinsen erst viel später angehoben?

 | 26.02.2015 10:39

Die US-Notenbankchefin Janet Yellen natürlich nicht auf einen Zeitpunkt für eine Zinserhöhung festlegen lassen. Das war auch nicht erwartet worden. Insgesamt scheinen nach der Anhörung im US-Kongress die meisten Analysten der Meinung zu sein, dass die erste Zinserhöhung erst im Herbst oder sogar erst im kommenden Jahr vollzogen wird.

Ein wichtiger Passus als Signalgeber

Allerdings hat Yellen angekündigt, dass – wenn die Zinswende näher rückt – der Passus „geduldig“ aus dem Statement der Fed zu den Zinssitzungen gestrichen wird. Erst wenn das geschieht, wäre eine Zinserhöhung jederzeit möglich, wobei sie ausdrücklich betonte, dass auch das nicht bedeutet, dass es bereits bei den dann folgenden Zinssitzung schon zu einer Anhebung des Leitzinses kommen muss.

Sehr geschickt gemacht, denn so wird dem Markt Sicherheit gegeben. Erst wenn dann das Wort „geduldig“ gestrichen wird, darf weiter spekuliert werden. Noch kämpft die Fed mit der Deflation

Allerdings sagte sie auch, dass der US-Arbeitsmarkt sich mittlerweile zwar erhole, trotzdem aber noch viele US-Bürger arbeitslos oder unterbeschäftigt seien. Zudem läge auch die Inflation noch weit unter der langfristigen Zielsetzung (die bei zwei Prozent liegt) der Fed. Doch hier ist eben das Problem, dass sich Zinserhöhungen erst stark zeitversetzt auswirken. Mit großer Wahrscheinlichkeit muss die Fed schon handeln, bevor sich klarere Inflationstendenzen zeigen.

Obwohl eigentlich nichts Neues bekannt wurde, reagierten die Börsen trotzdem positiv auf die Aussagen der Notenbankvorsitzenden - der DAX schoss anschließend sogar deutlich ins Plus. Doch werfen wir einen Blick auf den S&P 500.

Am oberen Ende des langfristigen Aufwärtstrends im S&P 500

Leider verliert der Aufwärtstrendkanal im S&P500 durch die vielen Ausbruchsversuche an Relevanz. Und so habe ich gestern nach anderen Varianten gesucht, aber es gibt keine wirklich befriedigende Lösung. Also bleiben wir bei der Version, die zurzeit die stimmigste ist: