Wenig Unterstützung für den DAX

 | 30.06.2022 21:28

Liebe Leserinnen und Leser,

mein „16-Faktoren-DAX-System“ hat soeben die Datenreihen aller 16 Faktoren, Stand Juni 2022, komplett ausgewertet.

Ergebnis
Unter dem Strich zeigt das „16-Faktoren-DAX-System“ weiterhin ein deutlich negatives Umfeld für den DAX an.

Seit dem 1. April diesen Jahres sind wir ja bekanntlich nicht mehr im DAX investiert, sondern in Gold in € (Gold-ETC). Dies wird zumindest bis Ende Juli 2022 so bleiben, denn dann werden die 16 Faktoren gemäß den Systemregeln wieder neu ausgewertet. Nach derzeitigem Datenstand können wir allerdings davon ausgehen, dass unsere Gold-Investition höchstwahrscheinlich noch mehrere Monate andauern dürfte. Der DAX ist übrigens seit dem 1. April um -11,52 % gesunken.

Wie ist das Ergebnis entstanden?
Die überwiegende Mehrheit der 16 Faktoren bewertet das Umfeld für den DAX auch in der Juni-Auswertung negativ.

Pluspunkte sammeln konnte die Juni-Auswertung beim weiter schwächelnden Eurokurs (Euro/USD) sowie bei der EZB (noch keine Zinserhöhung). Außerdem auch beim „World Trade Monitor“ von CPB. Laut der jüngsten Veröffentlichung stieg das Welthandelsvolumen im April gegenüber März um 0,5 %. Auffallend dabei war allerdings der Rückgang der chinesischen Exporte um 4,6 %, was teilweise durch den Lockdown in Shanghai erklärt werden kann. Obwohl das Ifo-Beschäftigungsbarometer im Juni leicht gesunken ist, hat sich dies im „16-Faktoren-DAX-System“ trotzdem positiv auf das Ergebnis ausgewirkt, da in der Berechnungsformel ein spezieller Glättungsfaktor zum Einsatz kommt. Die Unternehmen in Deutschland werden lt. Ifo-Institut zurückhaltender bei den Neueinstellungen. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch. Fachkräftemangel ist immer noch ein zentrales Problem für die Unternehmen.

„16-Faktoren-DAX-System“ versus Tagesgeschehen
Das „16-Faktoren-DAX-System“ orientiert sich bekanntlich nicht am jeweiligen Tagesgeschehen, sondern an langfristigen, faktenbasierten Trends und unterliegt außerdem strengen Umsetzungsregeln und erhebt auch nicht den Anspruch, den jeweils optimalen Einstiegszeitpunkt bzw. Ausstiegszeitpunkt vorhersagen zu können. Hektisches „rein und raus“ sollte möglichst vermieden werden. So kann es durchaus passieren, dass das „16-Faktoren-DAX-System“ und das eher kurzfristige Tagesgeschehen unterschiedlicher Meinung sind bei der Beurteilung der zukünftigen DAX-Entwicklung. Trotzdem oder gerade deshalb hat das „16-Faktoren-DAX-System“ in den letzten 30 Jahren eindrucksvolle Ergebnisse erzielen können!

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Derzeit allerdings spricht nicht nur das „16-Faktoren-DAX-System“ gegen eine DAX-Investition, sondern auch das aktuelle Tagesgeschehen. Obwohl es durchaus auch einige positive Argumente gibt, ist die Risikoaversion an den Aktienmärkten zur Zeit deutlich erhöht.

Gold sollte weiterhin als sicherer Anlagehafen u.a. wegen des Ukraine-Kriegs gefragt bleiben, auch die sehr hohe Inflation spricht für das Edelmetall. Steigende Anleiherenditen dagegen könnten zu einer Belastung für das zinslose Gold werden, da sie die Opportunitätskosten erhöhen.

Ergebnisübersicht
Nachfolgend die Gesamtübersicht aller Investitionen (sowohl in den DAX als auch in Gold), die vom „16-Faktoren-DAX-System“ bisher generiert wurden, mit Performance-Zahlen und Kennzahlen.