Stockstreet GmbH | 13.12.2018 09:48
Die Aktienmärkte sind derzeit hoch volatil und die nächste Kursbewegung kaum kalkulierbar. Daher hatte ich vorgestern geraten, sich derweil in anderen Märkten umzusehen. Neben dem Ölpreis scheint mir aktuell auch der Devisenmarkt viel leichter einschätzbar. Denn hier haben sich die kursbeeinflussenden Faktoren in der jüngeren Vergangenheit kaum verändert.
Nehmen wir als Beispiel den Wechselkurs von Euro und US-Dollar (EUR/USD). Kursbeeinflussende Faktoren sind hier zum Beispiel die wirtschaftliche und die geldpolitische Entwicklung der beiden Währungsräume.
Geldpolitik schreitet auf festgelegten Pfaden voran
Die Geldpolitik der beiden Notenbanken Fed und EZB ist seit geraumer Zeit festgelegt. Die EZB dürfte heute den vollständigen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm und die US-Notenbank knapp eine Woche später die nächste Zinsanhebung beschließen. Abgesehen von leichten Anpassungen an den BIP-Prognosen dürfte es darüber hinaus kaum Änderungen gegenüber den vorangegangenen Sitzungen geben.
Zwar kann es zu größeren Kursbewegungen kommen, wenn einzelne Worte aus den Statements oder den Pressekonferenzen wieder auf die Goldwaage gelegt werden, doch neue Trends bei den Devisen dürften sich kaum ergeben, weil die Geldpolitik auf festgelegten Pfaden voranschreitet. Die EZB wird ihren bisherigen Pfad kaum verlassen. Und die Fed wird sich zum aktuellen Zeitpunkt auch noch nicht eindeutig festlegen, wie viele weitere Zinsanhebungen sie in 2019 vornehmen wird.
Wachstum dürfte sich in moderaterem Tempo fortsetzen
Ähnlich vorhersehbar scheint die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und der Eurozone. Das Wachstum wird in 2019 zwar in beiden Fällen moderater als in 2018 ausfallen, aber abgesehen von leichten Abwärtsrevisionen beim jeweiligen BIP-Wachstum zeigen die jüngsten Konjunkturdaten und insbesondere die Frühindikatoren keine größeren Abweichungen vom bisherigen Muster an.
Im EUR/USD herrscht Ruhe
Was sollte den EUR/USD also aus seiner aktuellen Ruhe bringen, sofern es keine unvorhergesehenen Ereignisse gibt? Und so wundert es mich auch nicht, dass sich der EUR/USD seit meiner vorangegangenen Analyse vom 9. bzw. 13. November (siehe vertikale Linie im Chart) kaum nennenswert bewegt hat.
Im Kursverlauf der vergangenen Wochen und Monate zeigt sich sehr schön, dass die kursbeeinflussenden Faktoren sehr kalkulierbar geworden sind. Denn die Kursausschläge wurden immer moderater. Dabei hat sich eine leichte Abwärtstendenz gebildet, die als Folge der zunehmenden Zinsdifferenz zwischen Euro- und US-Dollar-Raum gewertet werden kann.
Damit verhält sich der Wechselkurs genau wie erwartet und in den vorangegangenen Analysen beschrieben. So hieß es zum Beispiel am 9. November, „steigende Zinsen ziehen Kapital in den Dollarraum, weshalb die Währung stärker (nachgefragt) wird“. Dementsprechend gibt der EUR/USD langsam aber stetig nach, genau so, wie die Leitzinsen in den USA graduell steigen.
Moderate Abwärtstendenz dürfte anhalten
Charttechnisch stellte sich das neue Tief unterhalb der horizontalen Unterstützung bei 1,13012 USD zwar bislang nur als Fehlsignal heraus (rote Ellipse im Chart), doch dürfte sich die moderate Abwärtstendenz fortsetzen. Wie gesagt, kann es im Rahmen der nahenden Notenbankentscheidungen zu größeren Kursausschlägen kommen, doch eine große Trendwende sehe ich vorerst nicht.
An bestehenden (Short-)Positionen kann man also vorerst festhalten. Diese müsste man erst dann überdenken und anpassen, wenn es von Seiten der Notenbanken überraschende Töne gibt. Es lohnt sich also, heute und am Mittwoch kommender Woche einen Blick auf die Details der Zinsentscheidungen zu werfen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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