Investing.com | 17.10.2019 18:43
Als US-Präsident Donald Trump am 11. Oktober auf Twitter verkündete, dass die Handelsverhandlungen mit China gut vorankommen, kam an den Ölmärkte rasch. Um 20:00 MEZ waren die Preise um 1,5% gestiegen und dann kamen Meldungen herein, dass die Unterhändler ein Teilabkommen erreicht haben, um den Handelskonflikt zu entspannen und die Voraussetzungen für weitere Gespräche zu schaffen.
Wie der US-Präsident es darstellte, muss nach der ersten Einigung am vergangenen Freitag eine “Phase Eins”-Vereinbarung zustande kommen, die in den nächsten drei Wochen ausgearbeitet wird.
Die Ölmärkte waren offensichtlich Betriebsergebnissen von chinesischen Fabriken verzeichneten ebenfalls einen Rückgang.
Offensichtlich reichte die Frühphase eines Handelsabkommen mit China nicht aus, um die Ölmärkte angesichts neuer negativer Konjunkturdaten glücklich zu machen, als Brent um 1,15% und WTI um 1,5% fielen.
WTI verbilligte sich am Mittwoch erneut, nachdem Daten vom API - die aufgrund des Columbus Days am Montag, der in den USA ein Feiertag ist, einen Tag später als üblich herauskamen - einen deutlichen Anstieg der US-Rohölvorräte (über 10 Millionen Fass) angezeigt hatten.
Die schnelle Trendumkehr des Marktes nach der anfänglichen Freude über die Fortschrittsmeldungen bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China wirft die Frage auf: Was wäre nötig, um eine nachhaltige Erholung der heutigen Ölmarktpreise herbeizuführen?
h2 Voraussetzungen für eine dauerhafte Rallye/h2Geopolitisch wurde diese Frage im September beantwortet, als Aramcos schnelle Wiederherstellung seiner Ölanlagen nach dem Anschlag die Ölpreise in nur zwei Wochen von ihrem 9-Dollaranstieg zurückbrachte. Es würde wahrscheinlich einen umfassenden Krieg am Persischen Golf mit Bombenangriffen auf Ölanlagen erfordern, um einen dauerhaften Anstieg der Ölpreise herbeizuführen. Sogar die fortwährenden kleinen Angriffe auf Öltankschiffen im Persischen Golf - und jetzt im Roten Meer - haben nur flüchtige Folgen auf die Ölpreise.
In den Vereinigten Staaten könnte ein Fracking-Verbot , wie es die demokratische Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren befürwortete, die Öl- und Gasförderung in den Vereinigten Staaten in einem Ausmaß abwürgen, das die Ölpreise nachhaltig in die Höhe schießen würden. Dieses Szenario ist, wie die oben beschriebene allumfassende Kriegssituation, unwahrscheinlich.
Eine wahrscheinlichere Möglichkeit, die in den nächsten drei Wochen eintreten könnte, ist ein erstes vorläufiges Handelsabkommen zwischen den USA und China. Dies müsste natürlich mit weiteren Verhandlungen über ein noch umfassenderes Handelsabkommen fortgesetzt werden, wäre jedoch ein konkretes Zeichen dafür, dass die Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt echte Schritte in Richtung einer Normalisierung machen.
Eine andere Entwicklung, die die Ölpreise steigen lassen würde, wäre ein einvernehmliches Brexit -Abkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union. Der Ölpreis würde positiv auf das Ende der wirtschaftlichen Unsicherheit der ungelösten Brexit-Situation reagieren.
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