Investing.com | 24.05.2022 07:04
Letzte Woche hatte ich auf der TOLEXPO der italienischen Börse, einer sehr wichtigen Veranstaltung in Mailand, einen Vortrag gehalten. Dabei hatte ich auch die Gelegenheit, mit mehreren Investoren zu sprechen und ein besseres Gefühl für die allgemeine Stimmungslage am Markt zu bekommen.
Das Spektrum der Kommentare zur allgemeinen Situation reichte von Angst über Besorgnis bis hin zu Unsicherheit. Insgesamt herrschte ein starker Pessimismus vor. Einige wenige Händler äußerten ihr Interesse an einem Einstieg angesichts der bereits günstigeren Einstiegskurse, aber das war eben nur eine kleine Minderheit.
Aber auch hier müssen wir die Situation in ihrem Kontext bewerten...
Der Aktienmarkt hat seit Jahresbeginn 18,16 % verloren - siehe die Entwicklung des S&P 500 Index. Der Rückgang (berechnet auf Grundlage des Schlussnotierung vom Mittwoch) seit Jahresbeginn ist die zweitschlechteste Marktentwicklung der Geschichte.
Es ist egal, ob wird das Glas als halb leer oder halb voll beschreiben. Wir können darüber berichten, wie unerfreulich diese Phase an der Börse ist oder welche Chancen sie uns bietet.
Ich persönlich konzentriere mich lieber auf die Chancen, und zwar aus einem bestimmten Grund: Ich bin Investor, und meine Strategie zielt auf ihren ersten großen Meilenstein im Jahr 2030 ab. Diese Phase der Unbeständigkeit wird höchstwahrscheinlich nur eine von vielen auf dem Weg dorthin sein.
Außerdem erinnere ich die Leser in Zeiten, in denen alle von einer Rezession sprechen, immer wieder daran, dass der durchschnittliche Marktrückgang in Rezessionsphasen -24 % beträgt (siehe unten). Wenn ich sage, dass wir umsichtig sein sollten und die Möglichkeit eines Kurseinbruchs von -25 % bis -30 % einkalkulieren müssen, bezieht das eine Reihe ähnlicher Argumente zu diesem Thema mit ein. Natürlich hat es in der Vergangenheit auch schlimmere Bärenphasen gegeben, aber wir sollten die Wahrscheinlichkeiten und die statistischen Häufigkeiten in unser aktuelles Kalkül einbeziehen.
Kürzlich veröffentlichte Morgan Stanley einen Bericht über mögliche Niveaus des S&P 500 bis zum nächsten Jahr in drei Szenarien (neutral, pessimistisch, optimistisch), die, wie in der folgenden Abbildung dargestellt, einen Rückgang um 17 % gegenüber dem aktuellen Stand bis zu einem Anstieg um 11 % zugrundelegen.
Aber auch hier möchte ich behaupten, dass Prognosen dieser Art so gut wie keinen Wert (außer für ein Gespräch am Tresen) haben, da niemand die Zukunft exakt vorhersagen kann.
Ich halte es für besser, sich auf eine bestimmte Strategie zu konzentrieren und zu überlegen, wie man sich verhalten sollte, wenn bestimmte Szenarien tatsächlich eintreten. Das ist viel praktischer.
Abschließend lässt sich feststellen, dass trotz eines Markteinbruchs von -18 % die Cash-Bestände umsichtiger Anleger nicht nur die der Corona-Periode, sondern sogar die der Subprime-Krise übertroffen haben.
Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass es ganz normal ist, mit dem Strom zu schwimmen und von den Märkten von allen Seiten überrollt zu werden. Diese Cash-Positionen sind wahrscheinlich das Ergebnis des (verlustreichen) Verkaufs von Positionen, die zuvor offensichtlich schlecht verwaltet wurden.
Ich muss immer wieder schmunzeln: Die Leute tun beim Einkaufen in einem Geschäft immer das Gegenteil von dem, was sie eigentlich tun sollten: Sie kaufen die Produkte zum regulären Preis, anstatt auf ermäßigte Preise zu warten.
Dies ist ein Widerspruch, der einzigartig im Verhalten von Menschen ist und uns anregen sollte, darüber nachzudenken, dass Enttäuschungen sehr oft nicht vom Markt, sondern von uns selbst verursacht werden.
Bis zum nächsten Mal!
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