Warnung vor dem Sturm – Rohöl in Gold fair bewertet

 | 08.06.2022 11:37

Durch den Krieg in der Ukraine war der Goldpreis schnell auf neues Allzeithoch bei 2.070$ gesprungen, doch fiel der Preis in den letzten drei Monaten wieder zurück auf das Preisniveau vor Ausbruch des Krieges. An der Unterstützung bei 1.800$ starteten die Goldbullen einen erneuten Angriff, wobei diese Gegenbewegung nun zum zweiten Mal am Widerstand bei 1.870$ scheiterte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Preiserholung bis 1.900$ fortsetzen wird, hat sich dadurch etwas verringert, doch noch gibt es Hoffnung. Sollten dies gelingen, so würde es sich anbieten, dort kurzfristig die Gewinne aus der Gegenbewegung einzustreichen.

Die weltweiten ETF-Produkte sahen im Mai Abflüsse in Höhe von 53 Tonnen, was einem Rückgang von 1,3% der Gesamtbestände entspricht. Dies war der stärkste Abfluss seit März 2021, wobei die Gesamtbestände immer noch 8% über dem Vorjahr mit 3.823 Tonnen liegen. Trotz der historisch hohen Inflationsrate belasteten die steigenden Zinsen, der starke US-Dollar und der Einbruch am Aktienmarkt in den letzten Monaten die Investmentnachfrage und somit den Goldpreis.

Das ist Ironie, denn die US-Zinsen steigen aufgrund der hohen Inflation, was in einem realen Negativzinsumfeld grundsätzlich bullisch für den Goldpreis ist. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Goldpreis vor vier Jahren noch bei 1.250$ handelte, womit sich die aktuelle Korrektur relativiert. Wir hatten diesen Preisrückgang erwartet und in dem Spike zwischen 2.020$ und 2.050$ unsere Gewinne mitgenommen. Die Nachfrage nach Münzen und Barren ist hingegen weiterhin hoch, was die Aufgelder, sowie die Zahlen der einzelnen Prägeanstalten zeigen.