Wall Street dreht nach positivem Dienstag ins Negative

 | 24.09.2020 10:44

Nach einer überraschend positiven Sitzung am Dienstag konnte die Wall Street den Kurs nicht halten und fiel auf ihren niedrigsten Stand seit Ende Juli. Die Technologieaktien gehörten zu den schlechtesten Performern, nachdem sie am Dienstag die Rallye angeführt hatten.

Die Aktienindizes bewegen sich im Korrekturbereich, da die Daten zeigten, dass die US-amerikanischen Geschäftsaktivitäten nachlassen, während der Kongress sich immer noch nicht zu weiteren Anreizmassnahmen einigen kann. Somit kann die Geschwindigkeit der Konjunkturerholung nicht die vorhergesagten Werte erreichen, was vor einer der erwarteten zweiten Welle der Pandemie noch entmutigender ist.

Der S&P 500 fiel um 2,37% und alle seine 11 wichtigen Sektoren schlossen tiefer. Der Dow Jones ging um 1,92% zurück und der Nasdaq gab 3,02% ab, das ist der drittgrösste Rückgang des aktuellen Monats. Der Energiesektor zeigte aufgrund der fallenden Ölpreise die schlimmste Performance.

Daten von IHS Markit zeigten, dass der vorläufige US Composite PMI, der sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch den Dienstleistungssektor berücksichtigt, von 54,6 im August auf 54,5 im September zurückgegangen ist, da die Gewinne des verarbeitenden Gewerbes durch einen Rückgang des grösseren Dienstleistungssektors ausgeglichen wurden.

Den Pessimismus im Technologiesektor verstärkte die Vorstellung eines Gesetzesvorschlags durch das US-Justizministerium, der eine Reform der rechtlichen Immunität für Internetunternehmen erörtert, was im Zusammenhang mit Donald Trumps Versuch steht, bei den Technologiegiganten hart durchzugreifen.

Donald Trump sagte gestern, dass er die Macht nicht friedlich auf Biden übertragen werde, wenn er die Präsidentschaftswahl 2020 verlieren sollte und fügte hinzu, dass der Kampf vor dem Obersten Gerichtshof enden würde. Dieser muss einen Nachfolger für Ruth Bader Ginsburg ernennen, die in der letzten Woche verstorben ist. Die Abstimmung über den neunten Richter ist eine Herausforderung für den Senat und beeinträchtigt die Abstimmung über die Anreizmassnahmen, die aufgeschoben wurde.

Die asiatischen Aktien lagen am Donnerstagmorgen nach dem Rückgang der US-Aktien im negativen Bereich. Neben den Sorgen, das sie US-Konjunktur sich langsam erholen könnte leidet die Anlegerstimmung auch unter der steigenden Anzahl an COVID-Fällen in Europa und in anderen Teilen der Welt. Viele europäische Länder führen erneut Lockdown-Massnahmen ein, die die Erholungsversuche beeinträchtigen werden.

Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters lag der chinesische Shanghai Composite 1,21% im Minus und der Shenzhen Component verbuchte einen Rückgang von 1,99%.

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Der japanische Nikkei 225 ging um 1,01% zurück, der südkoreanische KOSPI verlor 2,17% und der australische ASX 200 fiel um 0,77%, wenn sie auch von Tagestiefs gestartet waren. Der Hongkonger Hang Seng ist um 1,79% gefallen.

Die europäischen Aktien sollten am Donnerstag ein ähnliches Schicksal erfahren, da die Futures Pessimismus andeuten.

Am Rohstoffmarkt fallen die Ölpreise am Donnerstag, nachdem die vorläufigen Zahlen zur US-Geschäftsaktivität eine langsame Erholung angedeutet hatten. Die Anleger befürchten, dass die kalte Jahreszeit eine weitere Welle der Pandemie mit sich bringen wird, die der Ölnachfrage schaden wird. Die Rohölpreise stehen unter erhöhtem Druck durch den starken US-Dollar, was das Öl für globale Käufer weniger attraktiv macht. Das Rohöl der Marke WTI ist 0,80% auf unter 40 USD gefallen und die Marke Brent gab 0,62% auf 41,50 USD ab. Beide Marken stiegen gestern, nachdem die US Energy Information Administration gemeldet hatte, dass die Rohöl- und Brennstoffbestände in der letzten Woche gefallen sind.

Gold kann seinen Status als sicherer Hafen aktuell nicht optimal nutzen, da der US-Kongress sich aktuell nicht zu weiteren Anreizmassnahmen einigen kann. Das Metall ist um 0,66% auf 1.855 USD gefallen, das ist das niedrigste Niveau in über zwei Monaten.

In der Zwischenzeit ist der Gewinner heute der US-Dollar, da die Anleger auf Zuflucht vor Risiko an den europäischenund asiatischen Märkten suchen, da die Anzahl der Coronavirus-Fälle schnell steigt. Der USD wird auch durch einen robusten US-Wohnungsmarkt unterstützt. Am Mittwoch zeigten die Daten, dass der Wohnungspreisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA) im Juli auf saisonbereinigte 1,0% gestiegen ist, nachdem er im Vormonat genauso viel zulegen konnte. Die Wohnungspreise stiegen im Juli um 6,5%, das ist der grösste Gewinn seit Juni 2018. Der USD Index legte somit 0,07% auf 94,500 zu, während der EURUSD 0,01% auf 1,1658 verloren hat. Der Euro steht aufgrund von Bedenken, dass neue Lockdowns in der EU der Erholung schaden könnten, unter Druck.

Das Pfund hat sowohl gegenüber dem USD und Euro verloren, da der britische Premierminister Boris Johnson gestern neue restriktive Massnahmen eingeführt hat. Dazu kommt der anhaltende Pessimismus nach dem Brexit, da sich Grossbritannien wahrscheinlich nicht über ein Handelsabkommen mit der EU einigen kann.

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