Sven Henrich | 28.10.2019 20:56
Das Original des Artikels erschien am Sonntag, dem 27. Oktober 2019, unter dem Titel von Sven Henrich auf NorthmanTrader.com.
Optimisten im Freudentaumel, Bären mit Tränen, neue Höchststände am Freitag in einigen Sektoren und Charts, als die US-Aktienbörsen den Handel in der Nähe eines historischen Hochs von 145% des BIPs beendeten.
Was bedeutet dies? Von meiner Warte noch nicht viel. Es kommt darauf an, was diese Woche passiert, nach der 3. Zinssenkung der Fed. Ich kann es nicht genug betonen: Die Fed hat in den letzten Wochen stark in den Markt eingegriffen und sieht sich gezwungen, ihre Interventionen von Tag zu Tag auszuweiten. (Siehe Intervention). Ein gewaltiges Kaufprogramm von US-Staatsanleihen, Übernacht-Rückkaufsgeschäfte mit einem Rahmen von 120 Mrd. Dollar, massive und noch nie dagewesene Liquiditätsspritzen ohne dass Marktturbulenzen erkennbar wären.
Sollte jemand im Zusammenhang damit überrascht sein, dass der SPX wieder in die 3.000+ Zone driftet? Nein, nicht einmal Bären. Immerhin ist diese Kurszone bis hin zu 3.100 klar als potenzielle technische Marktzone identifiziert worden, insbesondere für den Zeitraum Oktober 2019 (siehe ). Das, was nach Oktober passiert, ist jedoch aus technischer Sicht viel interessanter.:
Ende Juni identifizierten wir ebenfalls die 3.000 bis 3.050 Punkten beim SPX als und das hat sich mittlerweile schon zweimal als wirksamer technischer Dreh- und Angelpunkt erwiesen, gegen den zu short gehen ist. Zuerst im Juli (3.028er Hoch auf 2.775er Tief auf USD-Basis), dann im September (3.022er Hoch auf 2.855er Tief). Ob sich dieser dritte Streifzug in diese Zone zum dritten als Verkaufsgelegenheit erweisen wird, bleibt abzuwarten. Aber fürs Erste hat der SPX die 3.050er Zone noch nicht erreicht, kann dies aber durchaus tun oder sogar ein bisschen höher steigen. Aber auch das muss sich noch herausstellen.
Schauen wir uns ein paar Fakten und Charts an:
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Märkte neue Höchststände dauerhaft behaupten können, da alle Höchststände in der Zeitspanne zwischen 2018 und 2019 verkauft wurden und alle neuen marginalen Hochs Verkaufsgelegenheiten bieten, genau wie Dips Kaufgelegenheiten boten. Bullen müssen zeigen, dass sie die neuen Höchststände verfestigen können. Dieser Beweis ist noch nicht erbracht.
Und dieser Beweis wird durch eine Reihe von Faktoren erschwert, die darauf hindeuten, dass diese Rallyes trotz einiger verbesserter Charts künstlich und schwach sind.
Am bemerkenswertesten: Die Märkte haben sich in ein Zombieland verwandelt, wo kaum Menschen, sondern nur noch Untote herumgeistern.
Die Umsätze sind vollständig zusammengebrochen. Während schrumpfende Handelsvolumen bei Rallyes normal sind (ebenso wie zunehmende Volumen bei Ausverkäufen), ist dies hier kein gewöhnlicher Markt. Der durchschnittliche Tagesumsatz beim SPY (NYSE:SPY) ist im Laufe der Jahre geschrumpft und liegt nun bei durchschnittlich 73 Millionen Aktien pro Tag.
Nicht diese Woche. Die Umsätze sind auf die niedrigste Volumenwoche aller Zeiten (außerhalb einer Ferienwoche mit einem halben Tag) zusammengebrochen und schaffen es pro Tag kaum noch auf 30 bis 35 Millionen Aktien, was atemberaubend ist:
Die Tatsache, dass 30% des SPY-Volumens außerhalb der regulären Handelsstunden umgesetzt werden, zeigt den Mangel an Aktivität, die während der offiziellen Handelsstunden herrscht.
Und dies ist keine schläfrige Sommerwoche, über die wir hier reden, wir sind im Oktober. Umsätze auf Rekordtiefs im Oktober? Noch nie dagewesen. Nein, dieser Markt ist so tot, niemand ist mehr dabei.
Eine kritische mögliche Folge von geringem bis gar keinem Volumen? Wenn das Volumen zurückkehrt und das wird es, gibt es wenig in Form von aufgebauter Unterstützung, und ein echtes Verkaufsereignis / -programm wird die Unterstützungslinien wie ein Messer durch die Butter durchschneiden.
Was steckt hinter diesen geringen Umsätzen? Wir können alle spekulieren, aber ich werde hier einige meiner Gedanken ausführen:
Das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump? Es ist fair zu sagen, dass das, was wir gegenwärtig in der amerikanischen Politik beobachten beispiellos ist. Ich werde hier nicht auf die Ereignisse selbst eingehen, sondern würde die Möglichkeit hervorheben wollen, dass massive Unsicherheit den Ausblick durchdringt, vielleicht ein Gefühl, dass sich historische Ereignisse abspielen, was die Leute lieber Schutz suchen lässt, bis sich der Rauch verzogen hat.
Daten. Lassen Sie uns nicht um den heißen Brei herumreden, aber diese Rallye, alle Rallyes, basieren auf einer Vielzahl von Wachstumsdaten aus der Realwirtschaft. Einzelhandelsumsätze? Fehlanzeige. Industrieproduktion? Fehlanzeige. Gebrauchsgüter? Fehlanzeige. Hausverkäufe? Fehlanzeige. Verbrauchervertrauen? Fehlanzeige.
In der Tat hat die New Yorker Fed am Freitag dieses kleine Körnchen Wahrheit fallen lassen:
Was hat Jim Cramer einstmals gerufen? Sie wissen nichts. Das war damals nicht falsch, und vielleicht ist es auch jetzt nicht falsch.
Ich kann nur beobachten und was ich sehe, ist wieder einmal Schwäche in den Signalen.
Geometrischer Value-Line-Index (NYSE:FVL): Niedrigere Hochs
BPNDX: Tiefere Hochs.
Neue Höchststände beim Nasdaq, während NDX neue Allzeithochs anpingt: Erbärmlich.
Ich wiederhole: Der Nachhaltigkeitsnachweis bleibt zu Erbringen.
Ich werde noch ein paar weitere Denkanstöße geben: Hanging Man.
Ein potentiell bärisches Kerzenmuster macht seine Präsenz in den Charts spürbar:
Die klassische Sicht eines hanging man:
Der Monat ist noch nicht vorbei und es kann nächste Woche viel passieren, aber es handelt sich um etwas, das man zum Monatsende im Auge behalten sollte, da es ironischerweise diese Stärke ist, die wir als mögliches bärisches Chartsignal ansehen.
Und vergessen Sie nicht, dass es einen Präzedenzfall für ein Julihoch, gefolgt von einem Oktoberhoch gibt:
Dieses marginale neue Hoch im Oktober 2007 war eine einmalige Verkaufschance. Der Motor dieser Rallye auf neue Höhen? Die Fed senkte die Zinsen im September, während sie gleichzeitig sagte, die Dinge seien in Ordnung, .
Wo lässt uns das also stehen? Mit langsamerem Wachstum, mehrfacher Expansion und einem Markt, der von Umsätzen auf Rekordtiefs und möglicherweise künstlicher Liquidität lebt, wurden offene Rampen gebaut, die den VIX als Ergebnis zusammenstauchten.
Der VIX füllte am Freitag eine seiner offenen Gaps und könnte sogar noch die nächste abarbeiten, aber das ist ein starker Einbruch des VIX für sehr geringen Gewinn.
In der Tat hat sich der VIX einer kritischen unterstützenden Trendlinie angenähert, während der SPX mal wieder in einem sehr engen Kanal gefangen ist:
Bis zum Bruch weist dieser Kanal nach oben, aber der VIX signalisiert weitaus stärker nach oben und vielleicht haben einige Leute dies erkannt, da sehr bullische VIX-Optionskäufe wurden.
Wie es aussieht, ist diese große Megaphonstruktur noch intakt:
Wie ich in sagte: Die Bullen müssen über die obere Trendlinie kommen und diese dann als Unterstützung verteidigen, um ihre Sicht durchzusetzen. Und trotz noch so geringfügiger neuer Höchststände, die während der Zombieland-Woche bei Umsätzen auf Rekordtiefs zustandekamen, haben die Bullen es nicht geschafft , diese Linie zu erobern, trotz aller Interventionen der Fed und der Schlagzeilen zu einem Handelsabkommen mit China in aller Welt. Der China-Deal läuft großartig ist ein müder täglicher Kampfruf, der weiter funktioniert, obwohl die Aussicht auf ein Handelsabkommen mit China sich jetzt anscheinend in ein Phase-1-Sojabohnendeal verwandelt hat, der immer wieder eingepreist worden ist.
Diese Woche wird die Fed gezwungen sein, die Leitzinsen in diesem Jahr zum dritten Mal zu senken, da sie es sich nicht leisten kann, die Zinsen nicht zu senken, aus Angst, die Märkte zu enttäuschen. Bisher wurden in diesem Jahr alle Leitzinssenkungen der Fed verkauft. Die Bullen müssen beweisen, dass sie dauerhaft neue Höchststände erreichen können. Soweit haben sie es das nicht geschafft, sondern von der künstlichen Liquiditätsmaschine gelebt, die die Fed so eifrig zur Verfügung stellt.
Diese Liquiditätsinjektionsmaschine kann durchaus dazu führen, dass ein von den Fundamentaldaten nicht gestützter Börsenboom eintritt, aber bis ich irgendetwas substanzielles sehe, strukturell und fundamental, betrachte ich diese Aktienbewertungen und die extrem niedrige Volatilität an der Unterseite der oberen Megaphone-Trendlinie als Verkaufsgelegenheit. Und es sollte besser bald etwas Substanzielles kommen oder dieser Markt ist tot.
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