Tickmill | 03.07.2022 07:00
Mit Blick auf die Kursentwicklung des DAX wird ersichtlich, wie schlecht es um die Performance des deutschen Leitindex es im ersten Halbjahr des Jahres 2022 steht. Hoffnung auf eine schnelle Besserung gibt es nicht und historisch betrachtet ist bis zum Tief des Bärenmarktes noch deutlich Luft. Anders sieht es beim Ölpreis aus. Auf der Performanceliste stehen dessen Kursgewinne im ersten Halbjahr ganz oben auf der Liste. Doch auch hier stehen die Zeichen kurzfristig eher auf Abkühlung. Worauf Sie bei der Tradeplanung achten sollten und welche Level jetzt wichtig sind, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Tickmill’s täglichen Tradingideen.h2 DAX: Halbjahresverlust fast 5 Mal so hoch wie beim Coronacrash/h2
Die ersten beiden Quartale waren für den deutschen Leitindex DAX kein Grund zur Freude. Es kam im Halbjahresvergleich sogar deutlich schlimmer als im Coronajahr 2020. Während des Corona-Crash’s von Februar bis März 2020 verlor der DAX im Tief zwar knapp 40 Prozent von seinem damaligen Allzeithoch bei gut 13.830 Punkten, doch um Ende des 2. Quartals stand die soganannte Year-to-date Performance bei knappen -4,5 Prozent. Im abgelaufenen Halbjahr sieht die Sachlage deutlich anders aus. Zum Wochenschlusskurs notierte der DAX an der Marke von 12.900 Punkten bzw. gut 19 Prozent unter dem Kurs zum Jahresstart. Sollte sich auch diesmal bewahrheiten, dass Indices in Bärenmärkten durchschnittlich 35 Prozent verlieren, bedeutet das für den Dax einen Zielbereich bei fast 10.600 Punkten.
Doch bislang ist dies noch nicht entschieden. Bevor dieses Szenario auf die Agenda rückt, muss der Supportbereich zwischen 12.500 Punkten und 12.200 Punkten aus dem Markt genommen werden. So lange das nicht geschieht, besteht weiterhin die Chance, dass der Index zwischen den aktuellen Tiefs und dem Widerstand zwischen 14.800 Punkten und 14.900 Punkten hin und herpendelt.
h2 WTI: Deutliche Zuwächse jedoch mit Topbildung/h2Auf der Gewinnerliste des ersten Halbjahres 2022 steht der eindeutig und mit großem Abstand der Energiesektor. Mit einer Year-to-date Performance von 21,05 Prozent ist dieser Sektor auch der Einzige Sektor mit einem Gewinn. Getrieben wurden die Zuwächse unter anderem durch den stark angestiegenen Preis für ein Fass der Sorte WTI.
Zum Wochenschluss notierte der WTI-Future CL bei knapp 108,00 USD und somit gut 46 Prozent höher als zum Jahresstart. Allerdings gibt es bereits erste Anzeichen dafür, dass der Markt derzeit keine höheren Preise bezahlen will. Im Wochenchart ist ein fallendes Hoch zu erkennen und vom Jahreshoch bei 130,50 USD sind die Preise derzeit etwas über 16 Prozent zurückgekommen.
Doch aus wirtschaftlicher Sicht gibt es Zweifel, ob der Ölpreis diese Performance fortsetzen kann. Denn die Weltwirtschaft verliert an Fahrt und es wird immer wieder darüber spekuliert, ob in wichtigen Volkswirtschaften eine Rezession zu erwarten ist.
Fest steht: Diverse Notenbanken haben begonnen, den massiven Inflationsanstieg mit Zinsanhebungen zu begegnen. Es ist davon auszugehen, dass die Inflation durch einen Schrumpfungsprozess der Wirtschaft sinken wird, wodurch sehr wahrscheinlich weitere Anstiege im Ölpreis verhindert werden. Kommt es zu einer nachhaltigen Abkühlung der Wirtschaft, dürften die Kurse für ein Fass der Sorte WTI weiter fallen. Mit Blick auf das große Bild im Wochenchart bietet sich aus technischer Sicht als erstes Ziel für ein solches Szenario der Dreh- und Unterstützungsbereich um die Marke von 93,00 USD an.
Erfolgreiches Trading wünscht Ihnen
Ihr Mike Seidl
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