GoldGeldWelt | 04.12.2023 07:25
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Vontier produziert Mobilitätstechnik für Verbrennerfahrzeuge, kann sich aber auch in der Welt der EV-Ladetechnik behaupten. Die Aktie hat sich zuletzt stark entwickelt, liegt aber noch unter ihrem Allzeithoch – und ist gemessen am KGV recht günstig.
Vontier liefert eine ganze Reihe von Komponenten für die Mobilitätsbranche. Dazu gehören Umweltsensoren, Betankungsgeräte, Hardware für die Feldzahlung, Fernverwaltungs- und Workflow-Software, Fahrzeugverfolgungs- und Flottenmanagement-Softwarelösungen. Das Produktportfolio zielt sowohl auf sowohl Benzin- als auch auf Elektrofahrzeuge ab.
Wer ist Vontier? Unternehmen wurde 2020 aus Fortive ausgegliedert, nachdem Fortive selbst 2016 von Danaher (NYSE:DHR) abgespalten wurde. Das Unternehmen mit Sitz in Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina beschäftigt gut 8000 Mitarbeiter.
Die Vontier (NYSE:VNT) Aktie (WKN: A2P0AJ, ISIN: US9288811014) hat im laufenden Jahr um gut 70 % zugelegt, den Höchststand aus September 2021 jedoch noch nicht wieder erreicht. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Aktie jedoch um gut 140 % und ließ damit den S&P 500 (+73 %) hinter sich.
Vontier ist für eine möglicherweise langwierige Transformation vom Verbrenner hin zum Elektrofahrzeug gut aufgestellt. Das Unternehmen verkauft Zapfsäulen an Tankstellen und Convenience-Stores mitsamt den notwendigen Kartenlesegeräten und Point-of-Sale-Software.
Zu den Kunden gehören auch Werkstätten, die von Vontier Werkzeuge zur Fahrzeugreparatur beziehen. Die Produkte sind an mehreren hunderttausend Standorten in Nordamerika und Europa erhältlich.
Die Geschäftspolitik basiert auf dem Danaher Business System (DBS) und sieht vergleichbar kleine Akquisitionen mit ergänzendem Charakter und eine Verbesserung der Gewinnmargen durch Lean-Manufacturing-Techniken vor.
Das Unternehmen verfügt möglicherweise über mehr Potenzial, als der Markt bislang einpreist. Viele Marktteilnehmer sorgten sich angesichts der wachsenden Marktanteile von Elektroautos. Wie kann ein Verkäufer von Zapfsäulen in einem solchen Umfeld noch Geld verdienen? Doch diese Sorge könnte unbegründet sein.
Erstens werden noch für lange Zeit Zapfsäulen benötigt, etwa für Schwerlasttransporte. Zweitens kann Vontier Technologien für verschiedene Antriebsarten wie Wasserstoff oder Erdgas bereitstellen. Drittens verfügt das Unternehmen über eine Sparte für Elektrofahrzeugladelösungen.
CEO Mark Morelli kommentierte dazu unlängst: „Wir haben tatsächlich 50.000 Stecker im Management“. Das entspreche „einer der führenden Plattformen“ gemessen an der Anzahl der verwalteten Plugs. Auch Elektrofahrzeuge benötigen bekanntlich Ladeinfrastruktur, Vontier könnte sich hier als wichtiger Ausrüster für die Tankstellen der Zukunft positionieren.
Die Aktie könnte noch aus einem weiteren Grund schlechter dastehen als möglich. Vontier stellt die gesamte Ausrüstung und Software für Kartenlesegeräte her. Die flächendeckende Umstellung auf Chips sorgte von etwa 2020 bis 2022 für einen erheblichen Umsatzanstieg von 500 etwa Millionen USD. Dieses Wachstum kam zum Erliegen – und führte zum zeitweiligen Absturz der Aktie um mehr als 50 %.
Die betriebliche Gewinnmarge könnte im Jahr 2024 auf 22 % steigen. Zum Vergleich: Im Durchschnitt liegen Industrieunternehmen im S&P 500 bei 16 %. Analysten rechnen auch deshalb mit einem jährlichen Gewinnwachstum von 10 % pro Jahr für die kommenden beiden Jahre. Dann könnte der Gewinn pro Aktie auf 3,45 USD im Jahr 2025 steigen.
Aktuell wird die Aktie mit dem 10,8-fachen der erwarteten Gewinne von 2024 gehandelt. Das KGV liegt damit deutlich unter dem Niveau des S&P 500 (18,2). Würde die Vontier Aktie mit dem 15 -fachen des Gewinns bewertet, müsste Aktienkurs auf 52 USD steigen.
Die Ergebnisse der letzten drei Quartale lagen am oberen Rand der Erwartungen oder sogar über der Spanne der Erwartungen der Analysten. Das durchschnittliche Kursziel der Wall Street Analysten liegt bei 36,25 $, das Rating im Schnitt bei „overweight“. Es gibt aktuell drei Kaufempfehlungen, nach zwei Kaufempfehlungen vor drei Monaten. In den letzten zwölf Monaten gab es 22 Käufe von Insidern, deren Volumen jenes der 15 Verkäufe um mehr als das Dreifache überstieg.
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