Von Kuala Lumpur bis Oklahoma, das Blutbad am Ölmarkt wird nur wenige verschonen

 | 11.03.2020 03:13

Malaysias neue Einbruch der Rohölpreise — der schwerste in drei Jahrzehnten, der durch einen Produktions- und Preiskampf zwischen den OPEC+-Titanen Saudi-Arabien und Russland ausgelöst wurde - brachte den übermäßig stark von Kohlenwasserstoffen abhängigen Volkswirtschaften allzu vertraute Sorgen: chronisch geringe Steuereinnahmen, Haushaltsdefizite und finanzielle Instabilität.

h3 Ein neuer Unsicherheitsfaktor: Das Coronavirus/h3

Während diese Ängste im größten Teils des letzten Jahrzehnts vorhanden waren, ist die Bedrohung dieses Mal anders geartet, aufgrund der zusätzlichen Unsicherheit durch die Coronavirus-Epidemie.

"Es ist der perfekte Sturm für Öl, den sich niemand hätte vorstellen können - Krach in der OPEC, gefolgt von einem saudisch-russischen Kampf um Marktanteile und die Abriegelung von Städten in Italien und anderswo aufgrund des Coronavirus", sagte John Kilduff, Gründungspartner beim New Yorker Energie-Hedgefonds Again Capital.

Und wie heißt es schon schön - es könnte schlimmer werden, bevor es besser wird.

Aber wie viel schlimmer ist schlimmer? Nun, Goldman Sachs (NYSE:GS), die führende Stimme der Wall Street im Energiehandel, prognostiziert Ölpreise von bis zu 20 USD das Fass. Das ist ein Niveau, das in 18 Jahren nicht mehr gesehen wurde. US-Rohöl erreichte am Montag nach Goldmans Prognose 27,34 USD, während Brent den Boden erst bei 31,02 USD fand. Es handelte sich dabei allerdings lediglich um die tiefsten Preise seit vier Jahren, was Raum für noch eine Menge an Nachfrageverlusten übrig lässt.