Vier Punkte zu Öl, Gas und dem Chaos im Nahen Osten

 | 16.08.2016 16:43

1) ISIS verliert Öleinnahmen

Darf man kontrollierte die Organisation Ölvorkommen, die es ihr erlaubten bis zu 75.000 Fass Öl am Tag zu fördern. Seitdem hat sich die Menge vermindert, genau wie die Transportkapazitäten von ISIS. In welchem Maße dies gelungen ist, ist allerdings unklar.

2) Könnte Öl die künftige Unabhängigkeit Kurdistans sichern?

Die Kurden haben keinen eigenen unabhängigen Staat, aber es wird weithin diskutiert, ob ein solcher aus der allgemeinen Destabilisierung der Region entstehen könnte. Der Erfolg eines unabhängigen Kurdistans würde zum großen Teil von seinem Zugang zum Öl abhängen. Im Juni 2014, kurz nachdem ISIS die Kontrolle über Tikrit und anliegende Gebiete in Syrien übernommen hatte, bemächtigte sich die kurdische Regionalregierung der wichtigen Ölfelder im Norden Iraks (besonders rund um die Stadt Kirkuk), die vorher von der irakische Regierung kontrolliert worden waren. Als Bagdad die Kurden aufforderte das Öl und die Stadt wieder unter Kontrolle der Zentralregierung zu stellen, verweigerten die Kurden dies und möglicherweise 50 Millionen Fass an erwiesenen Ölreserven, 80 Millionen Fass an vermuteten Reserven und 8-10 Billionen Kubikmeter an Erdgas schlummern. Wenn die über die Zukunft des Iraks nach einer Zerschlagung der ISIS entschieden wird, hätte die kurdische Regionalregierung die Region fest im Griff, dank der eigenen Militärpräsenz und den Einnahmen aus dem heimischen Öl. So wie es derzeit aussieht, haben die Kurden das von ihnen kontrollierte Gebiet und ihre für die Unabhängigkeit notwendigen Ressourcen erheblich vergrößert. Sollten sie die Kontrolle behalten, könnte ein unabhängiges Kurdistan ein ölreiches Land werden.

3) Erdgas führt zu einer Annäherung zwischen Ägypten und Israel

Unterdessen gewinnt die Entwicklung von Erdgasvorkommen im Mittelmeer an Fahrt, wobei Ägypten und Israel zusammenarbeiten, um die Region in ein Zentrum der Gasindustrie zu entwickeln. Ägypten hat vor kurzem erhebliche Investitionszusagen von der italienischen ENI SpA (MI:ENI) erhalten, um die Gasförderung in dem im Meer liegenden Gasfeld Zohr grundlegend verändern , da es genügend Gas bereitstellt, um die israelische Stromversorgung zu sichern und sogar noch einen Überschuss für den Export nach Ägypten liefern sollte.

Israel und Ägypten waren sogar in der Lage eine versandeten 10 Milliarden Dollar Deal zwischen Ägypten und Noble Energy (NYSE:NBL), welche einen 40 prozentigen Anteil am Leviathan-Feld hält, wiederzubeleben. Ägypten hatte gedroht den Mai hatte Israel jedoch akzeptiert, im Gegenzug für die Wiederbelebung des Gasdeals mit Noble, nur die Hälfte der Strafgelder einzufordern.

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4) Nach Putschversuch treiben die Türkei und Russland ihr Pipeline-Projekt voran

Bevor die Türkei im November 2015 ein russisches Kampfflugzeug nahe Syrien abgeschossen hatte, befanden sich die beiden Länder in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Bau einer neuen Gaspipeline (Turkstream), um russisches Erdgas nach Europa zu transportieren. Diese Pipeline würde durch das Schwarze Meer und die Türkei laufen, bevor sie in Ipsala, einer griechischen Stadt an der türkischen Grenze, endet. TurkStream ist ein Pipeline schon bis 2019 fertiggestellt werden, womit sich Europas Abhängigkeit von russischen Energielieferungen verfestigen dürfte.

Analyse von Ellen R. Wald, Ph.D. aus dem Englischen übersetzt

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