Verhaltene Begeisterung bei den GBP-Bullen, JPY zieht an

 | 21.10.2014 14:06

Der USD/JPY und die JPY-Paare handeln lustlos, da sich die japanischen Versicherer bei ihren Allokationsplänen für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2014 wenig enthusiastisch für ausländische Anlagen zeigen. Trend- und Momentumindikatoren lassen einen stärkeren JPY vermuten, besonders aufgrund der niedrigen US-Renditen vor den CPI-Zahlen in den USA am Mittwoch. Im Vereinigten Königreich liegt der Fokus auf dem BoE-Protokoll (Mi). Wir sehen im GBP-Komplex begrenztes Aufwärtspotential, da die BoE-Erwartungen nun eher zurückhaltend sind.

Japanische Versicherer zeigen wenig Begeisterung für ausländische Vermögenswerte

Der USD/JPY ging in Tokio auf 106,25 zurück, die Nikkei-Aktien fielen ebenfalls (-2,03%). Das Paar hat den Ichimoku-Tenkan-Sen (106,78) nach unten durchbrochen und bewegt sich nun in Richtung seiner steigenden Ichimoku-Wolkendecke (104,23/105,39). Aufgrund der starken kurzfristig bärischen technischen Indikatoren sehen wir Spielraum für eine tiefere Korrektur nach unten. Die schnelle JPY-Abwertung führt aufgrund der möglichen negativen Auswirkungen für kleinere Unternehmen und den Verbrauch der Haushalte dazu, dass die Politiker alarmiert bleiben, aber die Short-Positionen im JPY von Einzelanlegern sind auf 817.817 Kontrakte angestiegen, dies ist der höchste Wert seit September 2011. Die langfristige Tendenz weist eine klare Skew nach oben auf. Wir sehen jedoch nicht dieselbe Begeisterung auf der institutionellen Ebene.

Die japanischen Versicherer haben ihre Anlagepläne für das 2. Halbjahr des Geschäftsjahrs 2014 bekannt gegeben. Nippon Life Insurance möchte angeblich seine Allokation an japanischen und abgesicherten ausländischen Anleihen erhöhen, während die nicht abgesicherten ausländischen Anleihen weiterhin eine offene Frage bleiben. Alles hängt von den JPY-Renditen ab. Sofern die japanischen Zinssätze auf den aktuell "extrem niedrigen" Werten verharren, wird man laut einer öffentlichen Mitteilung von Nippon Life einen Übergang auf ausländische Anleihen in Betracht ziehen. Andererseits möchte Sumitomo Life Insurance (der 4. größte Lebensversicherer in Japan) seine japanischen und ausländischen Aktienbestände unverändert belassen und sieht für seine ausländischen Anleihenbestände eine begrenzte Erhöhung vor. Die nur geringe Begeisterung auf institutioneller Ebene führt dazu, dass das Interesse an neuen Short-Positionen im JPY begrenzt bleibt. Die Veröffentlichung von Meiji Yasuda wird für morgen erwartet.

Die GBP-Gewinne bleiben vor dem BoE-Protokoll verhalten

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Der GBP/USD ist heute in London auf 1,6184 angestiegen. Das Aufwärtspotential sollte vor der Bekanntgabe des BoE-Protokolls am Mittwoch aber begrenzt bleiben. Optionsbarrieren mit heutiger Fälligkeit werden bei 1,6175/1,6200+ gesichtet. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen sollten die Händler auf eine zurückhaltende Änderung bei der Einstellung der BoE vorbereitet sein. Die weniger werdenden Forward-Rate-Vereinbarungen für 3-/6-Monatskontrakte zeigen zunehmende Wetten auf eine Verzögerung bei der ersten Zinssatzerhöhung durch die BoE. MPC SONIA vermutet eine Verzögerung bis sogar August-September 2015. Das Protokoll wird bestätigen, ob die Befürchtungen begründet sind oder nicht.

Man geht davon aus, dass die MPC-Mitglieder mit einem Abstimmungsergebnis von 7 zu 2 dafür gestimmt haben, den Leitzins der BoE unverändert auf dem historischen Tief von 0,50% zu belassen. Einige Teilnehmer konnten sich mit ihrer Ansicht nicht durchsetzen, die Zinssatzerhöhung früher zu beginnen (alte Erwartungen favorisierten Februar 2015) und schrittweise ansteigen zu lassen. Unter den BoE-Falken befindet sich Martin Weale, der auf den MPC-Sitzungen im August und im September für eine Zinssatzerhöhung gestimmt hat, da er sie als angemessen ansieht "um dem Lohnwachstum zuvorzukommen". "Der Spielraum für ungenutzte Kapazitäten wird schnell enger" so Weale, "und alle Logik lässt vermuten, dass dies zu einem höheren Inflationsdruck führen könnte". Andere Mitglieder sind wahrscheinlich aufgrund der Flaute am Arbeitsmarkt, dem schwachen Lohnwachstum und den schwachen Inflationsdynamiken bei ihrem vorsichtigen Ton geblieben. Das Tauben-/Falkengleichgewicht wird auf dem Radar der GBP-Händler bleiben.