Verfallstags-Traden – ein Lehrbeispiel

 | 14.07.2020 09:46

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
unser Verfallstagsdiagramm und unsere Verfallstagsanalysen, z.B. diejenige aus der Vorwoche, erfreuen sich stets hoher Beliebtheit. Viele Trader nutzen also diese Informationen für ihr tägliches Trading, wobei es sicherlich – wie immer – völlig unterschiedliche Herangehensweisen geben wird.

Aktuell haben wir aber Gelegenheit, eine dieser Herangehensweisen quasi „nach Lehrbuch“ zu studieren. Da dieses Beispiel sehr aufschlussreich ist, werde ich es Ihnen heute einmal detailliert vorstellen. Ach ja, der Kursverlauf bietet auch sehr wichtige Erkenntnisse für langfristige Anleger…

Kurzes Update zum Juli-Verfallstermin des DAX
Zunächst aber ein Update zur Konstellation für den bevorstehenden (kleinen) Verfallstag am Freitag dieser Woche. Dabei kann (und will) ich mich ganz kurz fassen: Es hat sich faktisch nichts geändert. Die Positionsverteilung ist nahezu identisch mit derjenigen der Vorwoche, und auch der DAX notiert weiterhin in dem fraglichen Kursband zwischen 12.500 Und 13.000 Punkten. Damit bleiben Kursziel und Szenarien unverändert. Bei Bedarf können Sie die Details in der erwähnten Analyse der Vorwoche nochmals nachlesen oder die aktuelle Konstellation in unserem Verfallstagsdiagramm überprüfen.

Und damit zu dem überaus lehrreichen Beispiel aus der vergangenen Woche. Lehrreich ist das Beispiel vor allem auch deshalb, weil es mit einem naheliegenden, aber gefährlichem Irrglaube aufräumt: dass die Verfallstagspositionierung allein für die Kursbewegungen des DAX vor einem Verfallstag verantwortlich ist. Das ist natürlich falsch, denn es gibt stets auch alle anderen möglichen Einflüsse, vor allem den immerwährenden Kampf zwischen Bullen und Bären (der oft nichts oder nur wenig mit dem Verfallstag zu tun hat)!

Das Trading-Szenario aufgrund der Verfallstagsanalyse
In der Vorwoche schrieb ich abschließend mit Blick auf eine sinnvolle Trading-Strategie zum Verfallstag: „Es ist also […] wieder bzw. weiterhin mit Fehlsignalen zu rechnen. Womöglich ist es daher am sinnvollsten, genau diese Fehlsignale zu traden.“ Und das war tatsächlich der Schlüssel zu einem erfolgreichen Verfallstags-Trading!

Aufgrund der Verfallstagspositionierungen hatte ich die 12.500er und 13.000er Marke als mögliche Unter- bzw. Obergrenzen ausgemacht und erwartet, dass der Kurs zwischen diesen Kursniveaus hin und her läuft. Die 13.000-Punkte-Marke hat der DAX zwar bisher nicht erreicht, aber die 12.500 Punkte hat er mehrfach getestet. Und genau dort ließ sich die Fehlsignal-Trading-Strategie perfekt umsetzen.

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Was seitdem geschah
Dazu nachfolgend der aktuelle Stundenchart des DAX(-Futures). Den Future habe ich diesmal deshalb gewählt, weil viele Trader ihn direkt oder indirekt (z.B. über CFDs) ohnehin handeln. Außerdem sind die Effekte, die ich beschreiben will, hier deutlicher zu sehen, weil die längere Handelszeit des DAX-Futures (FDAX) zusätzliche Kursbewegungen aufweist, die im DAX „verschluckt“ werden.