Michael Kramer | 30.09.2019 19:18
Für kurze Zeit schien es so, als wären Momentum-Aktien in Ungnade gefallen, da die Anleger sich auf Value-Papiere stürzten, wenn man den iShares EDGE MSCI USA Value (NYSE:VLUE) und den iShares EDGE MSCI USA Momentum ETF (NYSE:MTUM) als Vergleich heranzieht.
Aber plötzlich scheint die Wette auf Value an Attraktivität zu verlieren, da der Value-ETF andeutet, dass ein tieferer Rückgang um 7% vor ihm liegen könnte, geht man von den technischen Charts aus.
Es gibt wahrscheinlich einen guten Grund, warum dieser Trade ins Stocken gerät: Die Unternehmen, die Value darstellen, haben den Anlegern im Hinblick auf künftiges Wachstum dem Durchschnitt der Analystenschätzungen nach, kaum etwas zu bieten. Unternehmen wie AT&T (NYSE:T), Intel (NASDAQ:INTC), IBM (NYSE:IBM), Pfizer (NYSE:PFE) und General Motors (NYSE:GM) stellen einige der größten Gewichte im Value-ETF dar. In Anbetracht ihrer Wachstumsraten scheinen diese Aktien auf der Grundlage des Forward P/E überbewertet zu sein.
Seit Mitte August ist der Value-ETF um über 7,6% gestiegen, während der Momentum-ETF 1,6% verlor. Allerdings überschritt der Value-ETF am 11. September seinen Höhepunkt, als er um fast 11,5% höher lag, während der Momentum-ETF sich praktisch in einer Seitwärtsbewegung befand.
h2 Einbruch rückt näher/h2Der technische Chart zeigt, dass der Value-ETF in einem gut definierten Handelskanal seit Mai gestiegen und gefallen ist. Jetzt ruht sich der ETF auf einem Unterstützungsniveau von rund 81,70 USD aus. Ein Rückgang unter diesen Preis könnte dazu führen, dass der ETF auf den Boden der Handelsspanne bei rund 76,50 USD zurückfällt - ein Rückgang um 6,75% gegenüber dem aktuellen Kurs von ca. 82,03 USD am 26. September.
Ein Grund für den starken Anstieg der Gruppe könnte ein starker Kurssprung von AT&T sein, das eine Gewichtung von fast 10% im ETF hat. AT&T verzeichnete in den letzten Wochen einen deutlichen Kursanstieg, seit seit der Elliott Management Corp. angekündigt hatte, dass es eine Beteiligung an der Firma aufgebaut hat. Aufgrund der hohen Gewichtung von AT&T im ETF hat der plötzliche Anstieg des Aktienkurses möglicherweise dazu beigetragen, die gesamte Aktienkategorie nach oben zu treiben.
Wenn man sich mit AT&T befasst, muss man sich fragen, welchen Wert das Unternehmen repräsentiert. Die Anteile werden ungefähr zum 10,3-fachen der Konsensusgewinnschätzung für 2020 von 3,61 USD je Aktie gehandelt. Diese aktuellen Gewinnschätzungen entsprechen einem Wachstum von lediglich 1,95% gegenüber Schätzungen für 2019 von 3,54 USD je Aktie. Noch schlimmer ist, dass die Analysten für 2021 einen Gewinnrückgang auf 3,57 USD je Aktie vorhersagen.
Intel ist ein weiteres Unternehmen, dessen Anteile im September zusammen mit dem Rest des Halbleiterbereichs stark gestiegen sind. Wie bei AT&T schätzen die Analysten jedoch, dass der Gewinn in 2020 nur um 1,3% steigen wird, gefolgt von einer Stagnation in 2021. In der Zwischenzeit wird die Aktie ausgehend von der Ergebnisschätzung für das kommende Jahr mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,4 gehandelt.
IBM, Pfizer und General Motors passen alle in ein ähnliches Lager. Die drei Unternehmen zusammen repräsentieren eine Gewichtung von fast 9% im ETF. Für IBM wird ein Gewinnwachstum von nur 5% in 2020 vorausgesagt, für Pfizer ein Gewinnrückgang von 3,6% und bei General Motors soll der Profit ausgehend von dem neuesten Durchschnitt der Schätzungen um 2,5% fallen.
Es ist richtig, dass alle diese Unternehmen mit einem KGV gehandelt werden, der unter dem 2020er KGV des S&P 500 von 16,5 liegt. Allerdings soll es beim S&P 500 in 2020 auch ein Gewinnwachstum von fast 10% geben. Man muss sich also fragen, wie viel Value diese Unternehmen bieten, vergleicht man sie mit dem Wachstum des S&P 500.
Vielleicht kann in diesem Niedrigzinsumfeld, in dem die Rendite der US-10-Jahresanleihe unter 2% liegt, die Bewertung durch die sehr attraktiven Dividendenrenditen einiger dieser Unternehmen gestützt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Value-Trade nicht von langer Dauer sein wird, es sei denn diese Unternehmen beginnen den Anlegern bessere Fundamentaldaten vorzulegen.
Andernfalls, blieben die Investoren auf überbewerteten Unternehmen sitzen, die als Value-Aktien getarnt sind. Aus diesem Grund dürfte jede Rallye in dieser Gruppe schnell an Schwung verlieren.
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