US-Senat beschliesst einstimmig Billionen-Hilfspaket

 | 26.03.2020 11:49

h2 Top-Thema/h2

Im Kampf gegen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Coronavirus-Pandemie in den USA hat der Senat in Washington das grösste Rettungspaket in der Geschichte der Vereinigten Staaten beschlossen. In einem seltenen Akt der parteiübergreifenden Geschlossenheit votierte die Kongresskammer am Mittwochabend (Ortszeit) einstimmig für die Massnahmen mit einem Umfang von rund zwei Billionen Dollar (rund 1,85 Billionen Euro). Das Massnahmenbündel muss nun noch vom Repräsentantenhaus abgesegnet und von Präsident Donald Trump unterzeichnet werden. Dem Senatsbeschluss waren tagelange zähe und erbitterte Verhandlungen zwischen der Regierung, Trumps Republikanern und den oppositionellen Demokraten vorausgegangen. Das Mega-Hilfspaket sieht Schecks von 1.200 Dollar für US-Bürger, rasche Hilfen für kleine Unternehmen und Milliardenkredite für Konzerne vor. Mehr als hundert Milliarden Dollar sollen zudem an Krankenhäuser und in die Gesundheitsversorgung fliessen, weitere mehr als hundert Milliarden Dollar an die Bundesstaaten, Städte und Gemeinden. Auch werden Zahlungen und Bezugsdauer von Arbeitslosengeld ausgeweitet.

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h2 Aktien Schweiz/h2

Nochmals nach oben ist es am Mittwoch mit dem Schweizer Aktienmarkt gegangen. Am Tag nach der rasanten Rally blieben die Gewinne vergleichsweise verhalten, wenn auch noch immer beachtlich. Im Tagesverlauf notierte der SMI schon deutlich über wie auch unter dem Schlussniveau. Damit bleibt das Hin und Her an den Märkten im Zuge der Unsicherheit wegen der Coronakrise erhalten. Der SMI gewann 2,9 Prozent auf 8.989 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und zwei -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 130,95 (zuvor: 123,96) Millionen Aktien. Gesucht waren wieder die Versicherer. Sie profitierten von der Entspannung bei ihren Kapitalanlage mit der Erholung auf der Aktien- und den Notenbankkäufen auf der Anleihenseite. Zurich Insurance (SIX:ZURN) gewannen 7,3 Prozent und Swiss Re stiegen um 6,5 Prozent. Bei den Bankenwerten gewannen Credit Suisse (SIX:CSGN) 5,9 Prozent. Die Grossbank hat im ersten Quartal ihren Trend zur Verbesserung der Profitabilität fortgesetzt. Die Aktie des Wettbewerbers UBS (SIX:UBSG) legte 3,2 Prozent zu. Von den defensiven Schwergewichten konnten Novartis (SIX:NOVN) (+2,7 Prozent) und Nestle (SIX:NESN) (+2,6 Prozent) mit dem breiten Markt mithalten. Roche (SIX:RO) (+1,4 Prozent) blieben dahinter zurück.

h2 Aktien international/h2
h3 Europa/h3

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An den europäischen Börsen haben sich die Kurse am Mittwoch weiter erholt. Nach einer Achterbahnfahrt schloss der DAX 1,8 Prozent im Plus bei 9.874 Punkten. Vorübergehend war er schon bis auf 10.138 Punkte gestiegen, aber auch bis auf 9.461 Punkte zurückgefallen. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 3,1 Prozent auf 2.800 Punkte, wobei die meisten Stoxx-Branchenindizes den Handel ebenfalls im Plus beendeten. "Der Markt ist weiterhin hin- und hergerissen zwischen den Fiskalpaketen und den negativen Szenarien zum Coronavirus", sagte ein Marktteilnehmer. Einerseits habe die Verabschiedung des rund 2 Billionen Dollar schweren Fiskalpakets in den USA die Stimmung gestützt. Der Gesetzentwurf bringt für viele Amerikaner direkte Finanzhilfen, eine drastische Ausweitung der Arbeitslosenversicherung sowie hunderte von Milliarden an Krediten für kleine und grosse Unternehmen. Zudem erhalten Anbieter im Gesundheitswesen zusätzliche Ressourcen, wenn sich das Virus weiter ausbreitet. Andererseits brachen die Geschäftserwartungen in Deutschland ein: Der ifo-Geschäftsklima-Index war im März auf 86,1 nach 96 abgesackt. Er blieb damit unter der Schätzung von 87,4. Laut Marktteilnehmern waren die zuletzt befragten Unternehmenslenker sogar noch deutlich schlechter gestimmt. "Der Markt wird noch länger mit hohen Schwankungen und Kursausschlägen leben müssen", sagte ein Händler. Die Indizes für die so genannte Volatilität oder Schwankungsanfälligkeit liegen weiterhin auf extrem hohen Ständen. Adidas (DE:ADSGN) zogen um 8 Prozent an und Puma (DE:PUMG) um 13,4 Prozent.

h3 USA/h3

Nach dem grössten Tagesanstieg seit rund 90 Jahren am Vortag ist die Rally an der Wall Street am Mittwoch weitergelaufen. Allerdings setzten in den letzten 20 Minuten abrupte Gewinnmitnahmen ein, die die Aufschläge halbierten. Anlass waren Probleme bei dem Zwei-Billionen-Corona-Hilfspaket. Senator Bernie Sanders von Vermont drohte Berichten zufolge wegen eines strittigen Punkts bei der Arbeitslosenversicherung mit einer Verschiebung. Händler sagten, dies erinnere daran, wie wackelig jede Erholungsbewegung sei. Der Dow-Jones-Index kletterte schliesslich noch um 2,4 Prozent auf 21.201 Punkte, S&P-500 gewann 1,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite 0,5 Prozent im Minus schloss. Den 2.481 (2.752) Gewinnern standen 535 (280) Verlierer gegenüber, unverändert schlossen 17 (13) Aktien. Der Dow-Jones-Index profitierte vor allem von der erneut haussierenden Boeing-Aktie, die gut 24 Prozent zulegte nach über 20 am Vortag und 11 am Montag.

h3 Asien/h3

Anders als zumeist an den Vortagen ist am Donnerstag an den ostasiatischen Börsenplätzen keine einheitliche Tendenz abzulesen. Weiter dominiert das Abwägen der weltweiten Gegenmassnahmen gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie das Geschehen. In Tokio fällt der Nikkei-Index deutlich zurück um 3,3 Prozent auf 18.895 Punkte, nachdem er am Vortag seinen prozentual höchsten Tagesgewinn seit 11 Jahren verzeichnet hatte. In Sydney ging es um 2,4 Prozent kräftig nach oben.

h2 Anleihen/h2

Am US-Rentenmarkt stiegen die Notierungen leicht - angefacht von der enormen Nachfrage durch die US-Notenbank, aber auch durch die Rezessionssorgen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel im Gegenzug um 0,6 Basispunkte auf 0,84 Prozent.

h2 Analysen/h2

UBS erhöht BMW (DE:BMWG) auf Buy und senkt Ford und Tesla (NASDAQ:TSLA) auf Neutral
JPM senkt Siemens-Ziel auf 90 (128) EUR – Overw.
JPM senkt Ziel Schneider Electric (PA:SCHN) auf 78 (110) EUR – Overw.

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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