US-Indizes befinden sich nun eindeutig in einer Korrektur

 | 25.09.2020 09:22

Während die Einkaufsmanagerindizes laut den Daten von vorgestern nachgegeben haben, konnte der ifo Geschäftsklimaindex zulegen. Das Münchner ifo-Institut meldete gestern einen aktuellen Wert von 93,4 Punkten, nach 92,5 Punkten im August (siehe schwarze Linie im folgenden Chart).

ifo-Geschäftsklimaindex

Die Unternehmen beurteilten sowohl ihre aktuelle Situation (blaue Linie) als auch die Aussichten für zukünftige Geschäfte (grüne Linie) abermals positiver als im Vormonat.

Allerdings zeigt sich auch hier die vorgestern erwähnte Zweiteilung der Wirtschaft. Denn genau wie bei den Einkaufsmanagerdaten zeigen sich auch bei der ifo-Umfrage die Manager des verarbeitenden Gewerbes optimistischer, während sich die Stimmung im Dienstleistungssektor eintrübte.

ifo-Geschäftsklimaindex nach Wirtschaftsbereichen

Da sich das Geschäftsklima auch im Handel und im Bauhauptgewerbe aufhellte, legte der ifo Geschäftsklimaindex insgesamt zu. Dabei fielen die jüngsten Zuwächse aber merklich geringer als zuvor aus, was zu dem Bild passt, dass sich das Tempo der Konjunkturerholung abschwächt. Und so fügen sich die ifo-Daten in das bereits bekannte Bild der Wirtschaft ein, womit sie letztlich zum Non-Event wurden.

Wirtschaft der USA wächst ebenfalls langsamer

Das gilt übrigens auch für die Einkaufsmanagerdaten aus den USA, die vorgestern nach den Daten für Deutschland und die Eurozone von IHS Markit veröffentlicht wurden. Demnach setzt sich die Konjunkturerholung auch in den USA fort, mit geringerem Tempo. Das Stimmungsbarometer für die gesamte US-Wirtschaft (Industrie und Dienstleistung) gab für September auf 54,4 Punkte moderat nach, von 54,6 Zählern im Vormonat.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Allerdings zeigt sich hier keine Zweiteilung der Wirtschaft. Der Index für den Dienstleistungssektor gab nur auf 54,6 Zähler nach, von zuvor 55 Punkten. Und der Industrie-Index legte sogar von 53,1 auf 53,5 Punkte zu.

US-Indizes befinden sich nun eindeutig in einer Korrektur

Dennoch befinden sich die US-Indizes inzwischen in einer klaren (Herbst-)Korrektur. Denn sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 (siehe folgender Chart) und der Nasdaq 100 haben die Tiefs der ersten Abwärtswelle von Anfang September unterschritten. Es läuft damit derzeit eine zweite Abwärtswelle, womit zumindest schon ABC-Korrekturen „gezählt“ werden können.

Der S&P 500 hat dabei nach der ersten Abwärtswelle A (rot) auch die Welle B (rot) als abc-Formation (blau) gebildet. Und ob wir es aktuell tatsächlich mit einer ABC-Korrektur (rot) zu tun haben oder sich die laufende Abwärtsbewegung noch deutlich ausweitet, wird vom Ausmaß der Welle C abhängen. Je länger diese läuft, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass der S&P 500 eine 5-wellige Abwärtsbewegung ausbildet, die damit erst die Welle A einer ABC-Korrektur bilden könnte.

Inzwischen ist der S&P 500 jedenfalls bereits unter das Vor-Krisen-Niveau zurückgefallen (rote horizontale Linie), womit der Ausbruch darüber genauso ein Fehlsignal war wie der Anstieg über die obere Linie der Trompetenformation (rot).

Die 100-Tage-Durchschnittslinie (lila) könnte dem Index nun in der zweiten Abwärtswelle Halt bieten, wie es die 50-Tage-Linie (blau) bei der ersten Abwärtswelle getan hat. Auch die obere Linie der ehemaligen Trompetenformation (dick blau) bzw. des ehemaligen Aufwärtstrendkanals (grün) könnte als Unterstützung dienen. Fällt der Index aber darunter, nimmt langsam wieder die „große Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau“ Gestalt an.

Dann könnte das Hoch von Anfang 2018 auch wieder erreicht werden. Bis dahin müsste der Index aber noch einmal so weit fallen wie bisher. Warten wir also erst einmal ab, wie er sich an den aktuellen Unterstützungen schlägt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading
Ihr
Sven Weisenhaus

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert