US-Dollar: Trump blockiert Machtübergabe

 | 11.11.2020 06:43

Die Aktienmärkte konnten ihre Gewinne am Dienstag ausbauen, aber die Devisenmärkte konsolidierten sich, womöglich aufgrund der Befürchtungen der Händler hinsichtlich der Kampagne von Präsident Trump zur Anfechtung der Wahl. Der Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, sagte, Trump habe das Recht, die Wahlergebnisse anzufechten, und nur wenige Republikaner seien bislang bereit gewesen, den Sieg von Joe Biden anzuerkennen. Während einige die Besorgnis des Präsidenten über das Wahlergebnis teilen, befürchten viele eine blockierte Machtübergabe an Joe Biden, was die Aussichten trüben könnte.

Devisenhändler sind nervös angesichts des Versuchs von Trump, die Stimmen in Michigan und Pennsylvania zu annullieren. Sollten seine Anstrengungen greifen, wird dies die Wahlunsicherheit und damit die Risikoaversion wieder aufleben lassen. Die Märkte hassen politische Unsicherheit, und wie mein Kollege Boris Schlossberg bemerkte: "Der von Trump ernannte Kandidat aus dem Büro der General Services Administration (GSA) weigert sich, dem Biden-Team Zugang zu Beamten und wichtigen Informationen der Behörde - auch mit Blick auf Sicherheitsfragen - zur Verfügung zu stellen, so dass ein formeller Austausch zwischen Mitarbeitenden der scheidenden und der zukünftigen Administration nicht stattfindet. Diese Schritte könnten nicht nur einen reibungslosen Machtwechsel erschweren, sondern auch die nationale Sicherheit gefährden. Ohne eine friedliche Machtübergabe an Joe Biden könnte die Risikofreude der Investoren rasch nachlassen. Es wäre das erste Mal in der Geschichte, dass den Vereinigten Staaten kein friedlicher Machtwechsel gelingt.

Der US-Dollar konnte seine Gewinne trotz eines weiteren erfreulichen Tages für die Renditen und Aktien nicht weiter ausweiten. Dies hat zum Teil mit Bemerkungen von regionalen Federal Reserve-Präsidenten zu tun. Kaplan macht sich Sorgen über einen neuen Lockdown und glaubt, dass eine Erholung erst Ende 2021 einsetzen könnte. Rosengren meint, die Wirtschaft brauche mehr fiskalische und monetäre Impulse. Nachdem Experten in den USA mit neuen Viruserkrankungen in Höhe von 200.000 täglich rechnen, haben die Notenbankpräsidenten zahlreiche Gründe, sich Sorgen zu machen. Bislang zögerten die lokalen Regierungen mit der Einführung von härteren Corona-Restriktionen, aber der Widerstand könnte bald nachlassen, wenn die Auslastung der Krankenhäuser weiter zunimmt. Angesichts des Veteranentags in den USA stehen heute keine US-Wirtschaftsberichte zur Veröffentlichung an, aber die US-Aktienmärkte bleiben für den Handel geöffnet.

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Die Korrektur im Dollar hat den Euro unterstützt, das schwächere Investorenvertrauen abzuschütteln. Der deutsche ZEW-Index fiel per November von 56,1 auf 39. Diese drastische Eintrübung war schlimmer als erwartet und spiegelt die Sorge vor einer Double-Dip-Rezession wider. Der viel beachtete Konjunkturindex markiert  den Beginn einer Reihe von schwächeren Wirtschaftsberichten, die die Gemeinschaftswährung belasten dürften. Wir sind weiterhin der Ansicht, dass der EUR/USD näher an 1,16 als an 1,20 gehandelt werden sollte. 

Unterdessen zeigte das Pfund Sterling die die beste Performance. Die Arbeitsmarktzahlen waren uneinheitlich - die Zahl der Beschäftigten sank stärker als erwartet, aber die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen und die Zahl der Antragsteller verringerte sich. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 4,5% auf 4,8%. Angesichts des schwächeren US-Dollars gewann das Pfund Sterling jedoch an Wert. 

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