US-Dollar mit Verlusten nach Fed-Entscheid

 | 29.07.2021 10:38

Nach der Fed-Entscheidung am Mittwoch hat der US-Dollar seine Verluste weiterausgebaut und das, obwohl die Risikoaversion angesichts der Turbulenzen in Asien hoch bleibt. Da der Greenback als sicherer Hafen gilt, sollte er profitieren, sobald sich die Stimmung am Markt eintrübt. Das war in den vergangenen Tagen aber nicht der Fall. Grund dafür ist der Absturz der Realzinsen auf neue Rekordhoch. 

Zwar hat die Federal Reserve gestern den Boden für ein Tapering gelegt, aber ein genauer Zeitplan, wann es mit der Drosselung der Anleihekäufe losgehen soll, blieb aus. Zinserhöhungen seien ohnehin kein Thema, wie Fed-Chef Powell es auf der Pressekonferenz mitteilte. 

Dennoch erwarten einige Marktteilnehmer eine Tapering-Ankündigung auf dem Jackson Hole-Symposium der Fed Ende August und einen ausgearbeiteten Tapering-Plan auf der September- oder Oktober-Sitzung. Der Beginn des Zurückfahrens der Anleihekäufe soll dann entweder im Q4 oder im Q1 2022 starten. 

Charttechnisch befindet sich der US-Dollar-Index (DX) in einer Korrektur von seinen jüngsten Zwischenhochs. Als Unterstützungen auf der Unterseite fungieren dabei die Glättungen der letzten 50, 100 und 200 Tage, die sich im Bereich zwischen 91,5 bis 91,3 befinden und eine leichte Aufwärtstendenz aufweisen. 

Die technischen Indikatoren in Form des RSI und MACD zeigen gerade deutlich abwärts, aber ohne einen Rutsch über o.g. Glättungslinien bleibt die Ausgangslage für den Dollar-Index aufwärts gerichtet. 

Zugewinne gibt es erst bei einem Spurt über 93,0/93,3, wobei bei 93,5 bereits der nächste knallharte Widerstand auf die Dollar-Bullen wartet. 

Mittelfristig sollten sich die Anleger auf eine Konsolidierung um die Glättungslinien einstellen, bis der Zeitplan für das Tapering mit der Öffentlichkeit kommuniziert wurde. Langfristig dürfte der Dollar gerade an einer Bodenbildung arbeiten.