Kathy Lien | 05.10.2020 23:56
Für US-Vermögenswerte einschließlich des Dollars dürften die Konjunkturdaten in der kommenden Woche kein entscheidender Markttreiber sein. Abgesehen von dem ISM-Bericht für den Dienstleistungssektor vom Montag, der etwas stärker ausgefallen ist, wird der einzige US-Datenpunkt, den es zu beachten gilt, das FOMC-Protokoll am Mittwoch sein. Die US-Notenbank hat ihren Standpunkt im vergangenen Monat sehr deutlich gemacht. Vor dem Hintergrund einer unter dem Ziel liegenden Inflation und einer Arbeitslosigkeit auf historisch hohen Niveaus gibt es keine Pläne, die Zinssätze in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. Tatsächlich wollten 2 von 9 politischen Entscheidungsträgern, dass die Fed ihr Versprechen hinsichtlich niedriger Zinssätze deutlicher formuliert. Es wird allgemein erwartet, dass das FOMC-Protokoll die dovishe Haltung der Zentralbank untermauern wird, was für den Greenback eher negativ als positiv sein dürfte. Stattdessen werden Schlagzeilen über die COVID-19-Genesung von Trump, Gespräche über den Coronavirus-Stimulus und Kommentare von Federal Reserve-Chef Powell die wichtigsten Treiber für den Dollar sein. Trump verließ am Montag das Walter-Reed-Krankenhaus, was zur Erholung der Märkte beitrug. Hinsichtlich eines weiteren Konjunkturpakets wird Trump, da er in den Umfragen hinterherhinkt, stärker auf einen Abschluss vor der Wahl drängen. Eine offenere Haltung des Weißen Hauses könnte den Weg für eine Einigung ebnen. Wenn es irgendeinen Hinweis darauf gibt, dass ein Deal unmittelbar bevorsteht, werden die Devisen- und Aktienmärkte in die Höhe schießen.
Der Euro hat die obere Begrenzungslinie der Handelsspanne der vergangenen Woche infolge der nach oben korrigierten PMIs der Eurozone geknackt. Die Aktivität im Dienstleistungssektor war stärker als ursprünglich geschätzt, was den zusammengesetzten PMI der Eurozone im September auf 50,4 steigen ließ. Vor diesem Hintergrund ist dieser Wert immer noch schwächer als im Vormonat und geht erneuten Lockdowns in der gesamten Region voraus. Während der Euro also derzeit fest notiert, wird es für die Währung schwierig werden, ihre Gewinne bei klaren Anzeichen einer Verlangsamung der Erholung aufrechtzuerhalten. Die Industrieproduktion, die Auftragseingänge der Industrie und die Handelsdaten stehen aus Deutschland auf der Agenda, aber Kommentare von EZB-Präsidentin Lagarde dürften noch wichtiger sein. Das Pfund Sterling profitierte ebenfalls von den Aufwärtskorrekturen bei den Einkaufsmanagerindizes. Gleichwohl blieben die Gewinne der Inselwährung begrenzt, da die Händler die Brexit-Gespräche satt haben und befürchten, dass die Aufforderung Deutschlands, ein Handelsabkommen endlich auf den Weg zu bringen, wenig bringen wird.
Die Reserve Bank of Australia gibt heute Abend ihre geldpolitische Entscheidung bekannt. Es wird allgemein erwartet, dass die Zentralbank die Zinssätze unverändert lassen wird. Zwar ist sie nicht so offen gegenüber negativen Zinssätzen wie ihre Pendants, aber die Daten haben sich seit der letzten geldpolitischen Sitzung verschlechtert. Die Einzelhandelsumsätze sind zurückgegangen, und in der verarbeitenden Industrie, im Dienstleistungssektor und im Baugewerbe ist eine Verlangsamung zu beobachten. Ein großer Teil davon hat mit den Lockdowns in Victoria zu tun, die mehr als zwei Monate andauerten. Inzwischen wurden sie aufgehoben, aber wir werden die Auswirkungen auf die Wirtschaft erst in den Daten für den nächsten Monat sehen. Der Haushaltsplan der Regierung wird am Tag danach vorgelegt, so dass die nächsten 24 Stunden für die Währung besonders wichtig werden. Bei ihrem letzten Treffen hielt die RBA an ihrer Ansicht fest, dass die Erholung ungleichmäßig und holprig verlaufen wird, aber in den meisten Teilen Australiens im Gange sei. Dennoch ist die Zentralbank der Ansicht, dass eine äußerst akkommodierende Geldpolitik notwendig ist, und wir glauben, dass ihre Aussichten in diesem Monat weitgehend unverändert bleiben werden.
Der neuseeländische und der kanadische Dollar legten am Montag ebenfalls zu. Aus Neuseeland wurden keine Daten veröffentlicht, aber die Ölpreise stiegen stark an und halfen dem Loonie. Neben den Zahlen zur Handelsbilanz werden in dieser Woche aus Kanada noch der IVEY-PMI und die Arbeitsmarktdaten veröffentlicht.
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