USD/JPY: Was wurde aus einem möglichen Long-Trade?

 | 19.01.2023 10:31

Die Bank of Japan (BoJ), die japanische Zentralbank, hat am gestrigen Mittwoch einstimmig entschieden, auch zu Beginn des neuen Jahres noch an ihrer ultra-lockeren Geldpolitik festzuhalten. Sie koppelt sich damit weiterhin vom internationalen Trend zu höheren (Leit-)Zinsen ab. Konkret wollen die Hüter des Yen die kurzfristigen Zinsen bei -0,1 % belassen. Und die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen soll weiterhin um 0 % herum schwanken, wobei es bei der Obergrenze von +0,5 % bleibt, auf welche die BoJ sie im Dezember angehoben hatte. Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda betonte, eine Erweiterung des Bands um den Zielwert sei nicht nötig, da die noch frische Maßnahme erst wirken müsse.h3 Entscheidung trotz zunehmender Inflation/h3

Dieser Beschluss kam für einige Marktteilnehmer überraschend, da die Kerninflation in Japan schon seit 8 Monaten in Folge das von der BoJ gesetzte Ziel von 2 % übersteigt. Und die Zentralbank hob ihre Prognose für die Kernrate im laufenden Fiskaljahr, das im März endet, sogar auf 3,0 % an, gegenüber 2,9 % im Oktober.

Allerdings beließ die BoJ ihre Inflationsprognose unterhalb des Ziels. Für das Jahr 2023 rechnet die Zentralbank unverändert mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,6 %. Und für das Fiskaljahr 2024 wurde die Prognose auf 1,8 % leicht angehoben, von 1,6 % vor drei Monaten. Insofern passen die aktuellen Beschlüsse (natürlich) zu den (eigenen) Inflationserwartungen der Währungshüter.

h3 USD/JPY: Die erwartete Kurserholung hielt nicht lange/h3

Jedenfalls hat das Festhalten an der bisherigen Geldpolitik erwartungsgemäß den Yen geschwächt und einen Kurssprung beim USD/JPY eingeleitet. Der Wechselkurs schnellte direkt nach Bekanntgabe der Notenbankentscheidung von rund 128,5 auf über 131 in die Höhe (siehe rote Ellipse im folgenden Chart).