USD/JPY: Erst long, nun short

 | 20.04.2023 07:52

Während viele Zentralbanken längst auf einen strafferen Kurs eingeschwenkt sind, hält die Bank of Japan (BoJ) an ihrer ultraexpansiven Geldpolitik fest – zumindest bislang noch. Auf ihrer letzten Sitzung am 10. März unter der Leitung des inzwischen ausgeschiedenen Chefs Haruhiko Kuroda hat die japanische Notenbank keine Änderungen an ihrer Zinspolitik vorgenommen.h3 Selbst ein Hinweis auf zukünftige steigende Zinsen gab es nicht./h3

Stattdessen hieß es in der Erklärung erneut: „Die BoJ geht davon aus, dass die kurz- und langfristigen Zinssätze auf dem derzeitigen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden“. Man hält also angeblich sogar niedrigere Zinsen für denkbar, trotz des inzwischen deutlich veränderten Inflationsumfeldes.

h3 Zunehmende Kritik am Festhalten der expansiven Geldpolitik/h3

Um eine Inflationsrate von 2 % nachhaltig zu erreichen, hatte die BoJ im Rahmen einer Kontrolle der Zinskurve (Yield Curve Control, YCC) die kurzfristigen Zinsen auf minus 0,1 % festgelegt und die Rendite 10-jähriger Anleihen bei Null begrenzt. Um die Zinsen auf diesem Niveau zu halten, wurden noch massivere Anleihekäufe durchgeführt, als man sie von der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank kennt. Inzwischen liegt die Inflation schon seit April 2022 oberhalb von 2 %.