USD/JPY: Doppeltop bei 152 Yen?

 | 01.11.2023 09:29

Die Bank of Japan (BOJ) hat bei der Kontrolle der Zinskurve erneut Änderungen vorgenommen. „Die BOJ wird die Obergrenze von 1,0 % für die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen als Referenz betrachten“, und nicht wie bislang als starre Obergrenze, erklärte die Zentralbank heute. Die BoJ lässt also nun zu, dass die Rendite auf mehr als 1 % steigt, wobei die Währungshüter allerdings darauf achten werden, dass der Anstieg nicht zu weit geht.

Unverändert bleiben derweil das Ziel von 0 % für die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen sowie der Zinssatz von 0,1 % für die bei der Zentralbank geparkten Überschussreserven der Finanzinstitute. Und die BoJ wird auch ihre umfangreichen Anleihekäufe fortsetzen.

h2 BoJ: Lohnverhandlungen im Frühjahr als Schlüsselereignis/h2

Denn die Inflationsaussichten wurden zwar nach oben angepasst, für das Fiskaljahr 2025 bleiben sie aber bei unter 2 %. Konkret rechnet die BoJ aktuell für 2023 und 2024 mit einer Inflationsrate von jeweils 2,8 %, nach zuvor 2,5 % bzw. 1,9 %. Für 2025 stieg die Inflationsprognose nur geringfügig von 1,6 % auf 1,7 %.

Notenbankchef Kazuo Ueda nannte als Voraussetzung für eine Abkehr von der ultraexpansiven Geldpolitik, dass das Inflationsziel von 2 % in Sichtweite rückt. Das ist der Fall. Und daher wird eine Zinsumkehr mit den bisherigen und den aktuellen Schritten langsam vorbereitet. Laut Aussagen der BoJ sei eine Zinsanhebung aber nicht vor dem Jahreswechsel zu erwarten. Notenbank-Chef Kazuo Ueda sagte, dass die Lohnverhandlungen im nächsten Frühjahr ein Schlüsselereignis sind.

h2 USD/JPY: Intakter Aufwärtstrend in engen Bahnen/h2

Der Devisenmarkt war von diesen Aussichten offenbar enttäuscht. Denn der Yen zeigte gestern wieder deutliche Schwäche. Gegenüber dem US-Dollar kehrt er über die 150er Marke zurück (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart), an der es kurz zuvor eine Bullenfalle gegeben hatte (roter Pfeil).