Investing.com | 22.11.2017 12:00
Von Robert Zach
Seit 7. November befindet sich der US-Dollar im Vergleich zum japanischen Yen (USD/JPY) wieder auf dem Rückzug, nachdem das Paar an der Kombination aus dem langfristigen Abwärtstrend und der oberen Begrenzungslinie der mittelfristigen Seitwärtsrange zwischen den Bereich bei 114,30 und 114,70 nach unten abprallte, so dass sich die Chartaussichten deutlich eingetrübt haben.
Aus Sicht der Markttechnik gibt es aber neben den angeführten Bremsklötzen mit dem im Tageschart jüngst ausgeprägten rounding top - das in der Regel einen Trendwechsel anzeigt - und der 38-Tage-Linie bei 113,13 noch weitere triftige Gründe, die für tiefere Kursnotierungen sprechen.
So sorgt die Konstellation der technischen Indikatoren für einen weiteren Wermutstropfen. Denn der MACD konnte den jüngsten Kursanstieg des USD/JPY nicht mehr bestätigen, also dem Verlauf des Indikators gelang es nicht mehr, neue Hochpunkte auszuprägen. Diese Entwicklung nennt man auch negative Divergenz und deutet in der Regel auf eine nachlassende Kursdynamik und damit auf einen potenziellen Schwächeanfall hin. Negativ zu deuten ist aber auch der RSI, der jüngst die 50-Punkte-Marke unterschritt und damit das Pendel zugunsten der Bären ausschlagen ließ.
Die Gesamtsituation sieht also alles andere als gut aus für die Bullen. Noch ist aber nichts entschieden, denn die Voraussetzung für einen Trendwechsel ist ein Bruch unter die massive Unterstützungszone bestehend aus den Durchschnittslinien der letzten 90 und 200 Tage, mehreren Hoch- und Tiefpunkten und einem Fibonacci-Cluster zwischen 111,91 und 111,53. Gelingt es den Bullen nicht diesen Bereich zu verteidigen, drohen weitere Verluste in Richtung des 50% Fibonacci-Retracements des gesamten Aufwärtsimpulses von September bis November bei 111,05, wobei dann auch ein Rückfall auf die seit November 2016 etablierte Aufwärtstrendlinie bei gut 109,00 möglich erscheint. Dort gilt es die Kursreaktion zu beobachten und nach potenziellen Longengagements Ausschau zu halten.
Aufhellen würde sich das angeschlagene Chartbild hingegen nur bei einer Rückeroberung der 38-Tage-Linie bei 113,13. Darüber könnte wieder etwas Schwung in den Markt kommen und damit einen weiteren Korrekturschub bis 113,91 auslösen. Um langfristig jedoch an Longengagements zu denken, ist ein Sprung und ein Wochenschlusskurs oberhalb des Chartwiderstands bei 114,30 und 114,70 nötig.
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