USD-Flaute und ungeduldige Investoren

 | 24.11.2017 12:53

Die Anleger warten seit Monaten auf eine USD-Rallye. Die Erwartungen sind gestiegen, da die Anleger davon ausgegangen waren, dass die Kombination aus einer strafferen Geldpolitik, nachhaltige Gewinne am Stellenmarkt und die Steuerreform eine Dollar-Rallye auslösen würden. Die jüngste Dollarschwäche deutet darauf hin, dass die Markterwartungen noch nicht erfüllt sind. Der Greenback hat gegenüber den meisten G10-Währungen an Boden verloren, da die Anleger ihre Erwartungen nach unten korrigierten.

Die Annahme von Trumps Steuergesetz im House of Representatives verlief relativ reibungslos, aber es ist noch lange nicht gemachte Sache, da das Gesetz nächste Woche noch vom Senat verabschiedet werden muss. Es gibt wenig Zweifel, dass das Ergebnis recht eng sein wird. Die jüngste allgemeine Dollarschwäche lässt vermuten, dass die Anleger skeptisch bleiben, dass die Verabschiedung des Gesetzes einfach wird. Das Schicksal der Steuerrechnung bleibt auf kurze Sicht der größte Treiber. Die jüngsten Wirtschaftsdaten fielen schwach aus. Die Bestellungen langlebiger Güter im Oktober (am Mittwoch veröffentlicht) konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Die Gesamtzahl fiel um 1,2% im Monatsvergleich im Vergleich zu Durchschnittsprognosen von +0,3%. Wenn man den Transport ausschließt, stieg die Zahl auf 0,4% im Monatsvergleich (0,5% erwartet); aber die Zahl aus dem Vormonat wurde nach oben auf 1,1% revidiert. Vor einer Woche zeigte der Einzelhandelsumsatz für Oktober ein durchwachsenes Bild, da die Auswirkungen der Hurrikan-Saison die Daten weiter verzerren.

Die Fed-Mitglieder sind zuletzt auf Distanz gegangen und haben systematisch vermieden, die Medien mit restriktiven/zurückhaltenden Statements über die Geldpolitik zu überschwemmen. Die Fed hat bereits im Oktober damit begonnen, ihre gigantische Bilanz zu senken. Das hatte jedoch am langen Ende der Renditekurve keine großen Auswirkungen. Die Zentralbank wird zudem die Kreditkosten im Dezember anheben, was das Zielband auf 1,25-1,50% bringen wird. Der Markt preist nun eine hundertprozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung von 25 Basispunkten ein.

Am Freitag ist der Greenback weiter gefallen, da die Marktteilnehmer auf positive Nachrichten aus der Eurozone reagierten und wir wegen Thanksgiving in den USA ein dünnes Handelsvolumen sahen. Langfristig denken wir, dass steigende Zinsen in den USA dazu beitragen werden, dass der Dollar weiter gekauft wird, vor allem gegenüber stark rohstoffabhängigen Währungen wie dem Aussie und dem Kiwi. In der Tat schwächen die nachlassenden Zinsdifferenzen die Anreize, AUD und NZD zu halten. Die 2-Jahres-Spreads in den USA stiegen auf 0,024%, verglichen mit 0,5% zu Beginn des Jahres. Für die gleiche Laufzeit liegt der Spread zwischen Neuseeland und den USA bei 0,21% gegenüber 1% im Januar. Man sollte jedoch, was den EUR/USD angeht, vorsichtig bleiben, da die europäischen Wirtschaftsbedingungen sich endlich bessern. Sogar der EU-US-Spread rutscht immer wieder in den negativen Bereich ab; es wäre keine Überraschung, wenn der Euro in den nächsten paar Monaten weiter zulegen würde.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert