Kathy Lien | 21.04.2021 06:49
Bei der heutige geldpolitischen Entscheidung der Bank of Canada handelt es sich um eine knifflige Situation. Auf der einen Seite sind die Wirtschaftsdaten sehr gut. Das Beschäftigungswachstum ist stark, die Verbraucherausgaben verbessern sich, der Immobilienmarkt läuft heiß und das verarbeitende Gewerbe expandiert so schnell wie seit 10 Jahren nicht mehr. Der Inflationsdruck hat sich im Februar abgeschwächt, aber die März-Zahlen, die kurz vor der Zinsentscheidung veröffentlicht werden, sollten einen stärkeren Preisdruck zeigen. Kanadas südlicher Nachbar erholt sich ebenfalls in rasantem Tempo, was Kanadas Wachstum zwischen 0,5% und 1,5% ankurbeln dürfte. Basierend auf diesen Wirtschaftsberichten sollte sich die Bank of Canada zuversichtlicher zeigen und bereit sein, die Anleihekäufe zu reduzieren. Doch so einfach ist die Zinsentscheidung in diesem Monat nicht.
Die Zahl der COVID-19-Infektionsfälle steigt in Kanada sprunghaft an. In der vergangenen Woche überholte das Land die USA bei der Zahl der Corona-Neuerkrankungen pro Einwohner. Die bevölkerungsreichsten Regionen Kanadas sind abgeriegelt, und erst gestern Morgen wurden neue Restriktionen verhängt. In British Columbia wurde den Einwohnern untersagt, sich außerhalb ihrer Gemeinde eine Unterkunft zu buchen. Außerdem sollen stichprobenartig Gesundheitskontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass niemand ohne triftigen Grund außerhalb der örtlichen Gebiete reist. Diese Maßnahmen werden zusammen mit den bereits bestehenden Verboten, in geschlossenen Räumen zu essen und Fitnessaktivitäten zu betreiben, bis Ende Mai verlängert. In Ontario, zu dem auch Toronto gehört, gilt ein Hausarrest bis mindestens zum 20. Mai. Die Bewohner sind angehalten, zu jeder Zeit zu Hause zu bleiben, es sei denn, es handelt sich um lebenswichtige Angelegenheiten. In Montreal sind nicht lebensnotwendige Geschäfte wieder geöffnet, aber es gilt eine Ausgangssperre zwischen 20 Uhr und 5 Uhr morgens. Die dritte Welle hat sich verschlimmert und aufgrund der langsamen Verteilung der Impfstoffe sind die Krankenhäuser überlastet. Diese umfassenden Einschränkungen werden die Erholung verlangsamen und sollten die Bank of Canada davon abhalten, den Stimulus voreilig zu reduzieren. Es besteht kein Zweifel daran, dass jeden Tag mehr Menschen geimpft werden und mit der Zeit wird die Erholung an Schwung gewinnen, aber wie lange es dauert, bis das passiert, bleibt eine offene Frage.
Dieses Tauziehen zwischen guten Daten und großflächigen Einschränkungen ist einer der Hauptgründe, warum die Zinsentscheidung in diesem Monat für die BoC knifflig sein dürfte. Der kanadische Dollar stieg am Montag aufgrund des Optimismus der Zentralbank auf ein Einmonatshoch, doch gestern kam der Loonie aufgrund der bestehenden Risiken unter Druck. Seit einem Monat wird der kanadische Dollar in einer engen Spanne von 1,2470 bis 1,2647 gehandelt. Falls die BoC an ihrem positiven Ausblick festhält und die Aussicht auf eine Erholung betont, könnte der USD/CAD auf 1,25 zurückfallen. Wenn sich die Zentralbank hingegen auf die Risiken konzentriert und der Ton ihrer Erklärung überwiegend vorsichtig ausfällt, könnte der USD/CAD deutlich über 1,27 steigen, weil Händler/Investoren ihre Short-Positionen eindecken.
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