Benedikt Wachsmann | 02.03.2017 07:55
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sprach US-Präsident Donald Trump erstmals vor dem US-Kongress. Anleger erhofften sich dabei insbesondere detaillierte Aussagen zu der geplanten Steuerreform oder den im Raum stehenden Importzöllen. Zu diesen Themen nannte Donald Trump abermals keine Fakten und traf damit die Erwartungen der Wall-Street, die sich im Vorfeld schon darauf eingestellt hatte. Allerdings zeigte sich der neue US-Präsident auch ungewohnt versöhnlich und überraschte damit positiv.
Marktsituation USD-Dollar (US Dollar Index) 02. März 2017:
Der US-Dollar gab während der Rede Trumps vor dem US-Kongress zwar leicht nach, nachhaltige Bewegungen resultierten aus seiner Rede allerdings nicht. Marktteilnehmer zeigten sich enttäuscht, dass Trump zwar viele Themen angeschnitten hat, Details zur Steuerreform oder zu anderen Plänen jedoch erneut schuldig geblieben ist. Allerdings zeigte man sich auch überrascht darüber, dass Donald Trump vergleichsweise versöhnliche Töne anstimmte und sich gemäßigt zeigte.
Anleger legten den Fokus daher vielmehr auf Aussagen von FED-Notenbankern und konzentrierten sich wieder auf Spekulationen über eine eventuelle Zinsanhebung im März.Der Präsident der Notenbank von New York, William Dudley, hatte am Dienstag vor dem Auftritt Trumps im Kongress gesagt, dass eine Zinserhöhung zunehmend zwingender werde.
Der Chef der Notenbank von San Francisco, John Williams, äußerte sich ähnlich und betonte, dass eine Zinsanhebung im März ernsthaft in Erwägung gezogen werden müsse. Die Futures für eine Zinsanhebung im März zogen daraufhin deutlich an und stiegen von 50 Prozent auf 80 Prozent. Am Freitag steht dann noch eine Rede der FED-Vorsitzenden Janet Yellen auf der Agenda. Auch hier werden Marktteilnehmer genau hinhören, um die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im März noch besser einschätzen zu können.
Nach den o.a. Aussagen notierte der US-Dollar Index wieder fester und stieg am gestrigen Handelstag auf über 101,7 Basispunkte an. Oberhalb von 102,10 Punkten dürfte dann das Dezemberhoch bei 103,80 Punkten wieder auf die Agenda rücken.
Zum Handelsschluss musste der US-Dollar Index allerdings einen Teil seiner Gewinne wieder abgeben. Dies war unter andrem auf einen stärkeren Euro zum Handelsschluss zurückzuführen.
Marktsituation EUR/USD 02. März 2017:
Wie bereits am Dienstag angesprochen scheint das Währungspaar EUR/USD sein zwischenzeitliches Korrekturhoch bei 1,0630 USD gefunden und nun eine neue bearishe Impulsbewegung gestartet zu haben. Dabei wirkte sich insbesondere die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung belastend auf das Währungspaar EUR/USD aus. Dabei ist der Bruch der Unterstützung bei 1,0550 USD als bearishes Signal zu werten, welches auf der Unterseite zunächst Abwärtspotenzial bis an das Vorwochentief bei 1,0490 USD eröffnet. Dieses Bewegungsziel wurde am gestrigen Handelstag fast abgearbeitet. Im späten Handel profitierte die europäische Gemeinschaftswährung von stärkeren Inflationsdaten für Deutschland. Demnach seien die Verbraucherpreise im Februar um 2,2 Prozent im Jahresvergleich angezogen. Da dies über der Zielmarke der EZB liegt dürfte sich der mediale Druck auf Mario Draghi erneut erhöhen.
Für die EZB werden allerdings erst die heutigen europäischen Inflationsdaten interessant. Im Vorfeld wird allerdings auch hier ein Anstieg der Verbraucherpreise um gut 2,0 Prozent prognostiziert.
Marktsituation USD/JPY 02. März 2017:
Auch im Währungspaar USD/JPY wird die neue Stärke des Greenbacks deutlich. Im Verlauf des gestrigen Handelstages stieg das Währungspaar von 112,- Yen auf knapp 114,- Yen und notierte somit wesentlich freundlicher als zu Wochenbeginn.
Hierdurch wurde im Bereich von 111,60 Yen auch ein temporärer Doppelboden ausgebildet, welcher als mögliches Fundament für eine nachhaltige bullishe Bewegung dienen könnte. Um dieses Szenario zu bestätigen müsste das Währungspaar USD/JPY allerdings erst die temporären Widerstände bei 115,- Yen, 115,40 Yen und 115,60 Yen bullish triggern. In diesem Fall würde sich weiteres Potenzial auf der Oberseite bis hin zum Bewegungshoch aus Dezember 2016 bei 118,65 Yen ergeben.
Marksituation GBP/USD 02. März 2017
Das britische Pfund kam im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls unter Druck und fiel am gestrigen Handelstag unter die Unterstützung bei 1,2350 USD. Damit setzt sich die Korrektur beim Cable fort und ein bullisher Ausbruch über den übergeordneten Widerstand steht zunächst nicht mehr auf der Agenda. Stattdessen dürte zunächst ein Test der nächsten Unterstützung auf der Unterseite bei 1,22 USD in den Fokus der Anleger rücken. Sollte hier keine nachhaltige Stabilisierung einsetzen müsste mittelfristig auch ein Test des Januartiefs bei 1,1980 in Erwägung gezogen werden.
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